Podcast: Ich mache mir viele Sorgen …
Ich mache mir viele Sorgen …
- Mein Auto ist kaputt und braucht eine teure Reparatur.
- Die Wohnung, in der wir wohnen, soll verkauft werden.
- Mein Fußgelenk macht mir schon seit Monaten Probleme.
All das stresst mich …
Es wird dich vielleicht überraschen, aber ich bin nicht der Typ, der alles ganz locker nimmt und sich sagt „wird schon werden“. Ich neige eher dazu, das Gedankenkarussell anzustoßen und alle möglichen schrecklichen Szenarien in meinem Kopf haarklein durchzuspielen.
Kürzlich hatte ich jedoch eine einprägsame Erfahrung, die mir echt geholfen hat:
Inhaltsverzeichnis
- Ich bin nicht der, für den du mich hältst …
- Ich mache mir viele Sorgen …
- Meine einprägsame Erfahrung
- Und da macht es plötzlich „Klick“ …
- Sieh dich selbst als Held deiner eigenen Geschichte!
- Das Leben soll eine spannendes Spiel sein!
- Du würdest ein Spiel nie so spielen, wie du dein Leben lebst …
- Hör auf zu flüchten und stell dich der Herausforderung
- Wie geht es weiter?
Ich bin nicht der, für den du mich hältst …
Ich bin kein gelassener Buddha.
Das würdest du vielleicht von mir erwarten, da ich dieses Buch mit all den guten Tipps zum Loslassen geschrieben habe.
Aber hier kommt ein Geheimnis:
Nur jemand, der selbst Probleme mit dem Loslassen hat, kann auch ein Buch darüber schreiben, wie man diese Probleme überwindet.
Jemand, dem es nie schwergefallen ist loszulassen, kennt diese Probleme gar nicht.
Genau deshalb beschäftige ich mich mit all diesen Themen. In erster Linie ist es Selbsthilfe.
Aber zurück zum Thema …
Ich mache mir viele Sorgen …
- „Was, wenn das Auto ganz hinüber ist? Ich kann mir kein Neues leisten.“
- „Was, wenn der neue Eigentümer der Wohnung Eigenbedarf anmeldet?“
- „Was, wenn ein größeres Problem hinter meinem Fußgelenk steckt?“
Ich weiß. In den meisten Fällen sind all diese Sorgen total unberechtigt.
Mindestens 90 % deiner Sorgen treten einfach nicht ein und noch dazu kannst du einfach niemals wissen, wozu etwas gut ist.
Manchmal entpuppt sich dein schlimmster Albtraum am Ende als größter Segen. Dazu habe ich sogar eine einprägsame Geschichte über den Bauern und sein Pferd im Blog veröffentlicht.
- Der Bauer, dem das Pferd wegläuft, was alle bejammern …
- das dann wilde Pferde mitbringt, was alle bejubeln …
- die seinen Sohn verletzen, was alle wieder bejammern …
- der deshalb nicht in den Krieg ziehen muss, was alle wieder bejubeln …
Also in jedem Ereignis steckt letztendlich nicht nur Schlechtes.
In der Theorie ist alles immer ganz einfach … Trotzdem fällt es auch mir in der Praxis oft schwer, das umzusetzen. Kürzlich habe ich jedoch eine extrem hilfreiche Erfahrung gemacht.
Es fiel mir wie Schuppen von den Augen:
Meine einprägsame Erfahrung
Ich saß auf der Couch und schaute einen Film.
Es war einer dieser Action-Filme, mit spannenden Verfolgungsjagden, in denen alle 2 Minuten irgendetwas explodiert.
Ich schaue also den Film und denke so nebenbei an meine Probleme …
- „Die Reparatur für mein Auto wird ganz schön teuer …“ – BÄÄÄM – im Film explodiert ein Auto.
- „Ob wir die Wohnung wohl behalten können …“ – KAWUMM – im Film explodiert ein Haus.
- „Ob die Schmerzen in meinem Fuß wohl bald aufhören …“ – PENG – im Film wird jemand angeschossen.
Und da macht es plötzlich „Klick“ …
Ich bewundere die Helden dieser Filme und Serien, wie sie mit all den Rückschlägen und Hürden auf ihrer Heldenreise zurechtkommen. Wie sie im Angesicht des Grauens cool bleiben und jede noch so ausweglose Situation meistern. Und in meinem eigenen Leben drehe ich gleich durch, wenn mal das Auto in die Werkstatt muss oder mein Fuß beim Auftreten etwas schmerzt!
Das ist doch bescheuert!
Und dann kam mir die Eingebung:
Hör auf, dich als Opfer der Umstände anzusehen, sondern …
Sieh dich selbst als Held deiner eigenen Geschichte!
Mein Leben ist doch der spannendste Film von allen! Und ich bin der Hauptdarsteller. Also warum sehe ich es dann nicht auch so?
- Warum versuche ich nicht selbst, cool zu bleiben und mein Bestes zu unternehmen, im Angesicht der „Gefahr“, die Wohnung zu verlieren?
- Warum sehe ich mein Auto nicht auch als ein Mittel zum Zweck, das eben durch den Gebrauch ab und an einen Schaden nimmt?
- Warum jammere ich wegen meinem Fuß, obwohl ich immer noch den Großteil meiner Gesundheit und vor allem mein Leben habe?
Und all das passt so gut zu den letzten Erkenntnissen im Blog:
- Die Erkenntnis über das wahre Selbst, das für sich selbst ein Schauspiel namens „Leben“ insziniert.
- Die Erkenntnis, dass wir das Leid im Leben brauchen, damit das „Spiel“ spannend bleibt.
Es ist so einleuchtend …
Das Leben soll eine spannendes Spiel sein!
Früher war ich ein großer Fan von Videospielen. Vor allem Rollenspiele habe ich geliebt. Zum Beispiel die Fallout-Reihe, falls dir das etwas sagt.
- Ich habe es geliebt, meinen Charakter hochzuleveln.
- Ich genoss es, immer mehr Ressourcen und Erfahrungspunkte zu sammeln.
- Und ich liebte es ganz besonders, wenn das Spiel nicht berechenbar war und unvorhergesehene Dinge passierten.
Und heute fällt es mir wie Schuppen von den Augen …
Was ich da beschreibe ist doch nichts anderes als das Leben selbst!
Du formst deinen Charakter, sammelst Erfahrung, verdienst Geld, um dir damit bessere Ausrüstung zu kaufen und deine Gesundheit zu erhalten und levelst dich im Spiel deines Lebens immer weiter nach oben.
Aber wenn unvorhergesehene Probleme auftreten, gerätst du in Panik, fängst an zu grübeln oder weigerst dich, eine knifflige Aufgabe zu lösen oder deine hart verdienten Ressourcen einzusetzten, um weiterzukommen.
So würdest du niemals ein Spiel spielen!
Du würdest ein Spiel nie so spielen, wie du dein Leben lebst …
Weil es so keinen Spaß macht!
(Ich rede hier übrigens mit mir selbst, also dem sorgenvollen Norman. Du musst dich also nicht angesprochen fühlen, es sei denn, du kannst das auch nachvollziehen.)
Warum siehst du die Herausforderungen in deinem Leben nicht wie die einzelnen Quests eines Spiels? Im Prinzip ist es nichts anderes:
- Du läufst herum mit einer gewissen Menge an Gesundheit, die du möglichst erhalten oder verbessern solltest.
- Du verfolgst deine kleineren und größeren Ziele, die du oft am Anfang noch gar nicht genau kennst, die sich aber im Laufe der Zeit immer klarer zeigen.
- Du sammelst Ressourcen und versuchst deine Ausrüstung immer weiter zu verbessern, um sie im richtigen Augenblick einzusetzen, um weiterzukommen.
- Du sammelst Erfahrung, um deinen Charakter zu verbessern und gewinnst am Ende die meiste Erfahrung für die härtesten Auseinandersetzungen.
Und schon ist dein Leben nicht mehr diese leidvolle Erfahrung …
Dein Leben ist eine spannende Reise!
… und du bist der Held dieser Geschichte!
Hör auf zu flüchten und stell dich der Herausforderung
Das Paradoxe ist ja, dass manche Menschen sich sogar absichtlich in so eine fiktive Welt voller Abenteuer flüchten, um den Herausforderungen in ihrem eigenen Leben zu entfliehen! Egal ob über Filme, Videospiele oder Romane.
Aber das wäre doch als würde James Bond sagen: „Das wird mir jetzt alles zu viel hier, ich geh erst mal ne Runde zocken mit der Playstation“.
Stell dich deinem Abenteuer!
Das ist keine platte Floskel, sondern eine Lebenseinstellung. Und du kannst sie in jeder noch so besch*ssenen Situation einnehmen.
Je härter das Level, desto größer dein Fortschritt.
Wie geht es weiter?
Wie gesagt, ich bin kein gelassener Buddha, der durchs Leben schwebt …
Genau deshalb kann ich dir aber auch nützliche Tipps wie diesen geben. Weil ich am eigenen Leib erfahren habe, was funktioniert und was nicht.
Mehr hilfreiche Tipps wie diesen findest du in meinem Buch:
„Der Weg des Wassers: Warum dir alles zufließt, wenn du endlich loslässt“ *
*Jetzt auch als Hörbuch erhältlich
P.S.: Wie findest du diesen etwas kürzeren Beitrag?
Ich experimentiere gerade mit der Länge der Beiträge und freue mich deshalb sehr über dein Feedback in den Kommentaren.
Lieber Norman, ich finde deine Beiträge und Tipps immer sehr hilfreich. Du sprichst viel von dir selbst und mit deiner Authentizität machst du deine Texte erst richtig wertvoll. Ich bin schon lange ein “Fan“ von dir und du schaffst es immer wieder, mich mit deinen Beiträgen “reinzuziehen“ und mir einen Spiegel vor Augen zu halten.
Die Länge dieses Textes finde ich gerade richtig. Mach weiter so!
Hey Jane,
vielen Dank für deine lieben Zeilen!
Es fällt mir tatsächlich oft nicht leicht, solche Einblicke in mein Leben zu teilen. Aber es hilft mir selbst und wenn es dann sogar noch für andere hilfreich ist, motiviert mich das sehr, damit weiterzumachen =)
Danke, dass du mich das wissen lässt!
Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag!
Norman
Lieber Norman!
Wieder einmal ein hervorragender lehrreicher Artikel von Dir. Du bist ein Genie! Herzlichen Dank für dieses wundervolle Werk.
Ich stimme Dir in allem zu, was Du schreibst. Ähnliche Erkenntnisse habe ich auch in den letzten Tagen gemacht. Zu den Quests des Spiels habe ich genau diese vier Aufgaben in den letzten Tagen bewältigt und bin auf die kommenden Levels gespannt. Es ist so faszinierend, wie sich Mosaikstein für Mosaikstein zusammensetzt und ich fasse das Ausmaß meiner Zufriedenheit einfach nicht. Mein Leben ist toll.
Dir und all Deinen Lesern möchte ich sagen, dass ich auf den Fortschritt, den ich in den letzten zehn Wochen durch die härtesten Levels gemacht habe, die Kompetenzen, die ich gewonnen habe, die Reife, die Bewältigung meiner Schwächen und meine psychische Ausgeglichenheit, die erworbene Geduld, meinen freundlicheren Umgang mit Mitmenschen und den gelassenen Umgang mit Stress nie verzichten würde und ich kann jedem nur wünschen, dass das Leben ihm richtig eine verpasst, wenn er daraus lernt, wie man es besser macht und dann wenn es darauf ankommt genau diese Fehler nicht mehr macht und über die Skills dann verfügt, die Herausforderung zu bewältigen. James Bond war eben auch kein Naturtalent als Topspion, sondern konnte das nur werden, indem er sich an leichteren Aufgaben erprobte. Ein Konditormeister fällt auch nicht vom Himmel, sondern muss erst fünfzig schlechte und passable Torten backen, etwas ausprobieren, bevor ihm der Geniestreich gelingt.
Auch ich habe diese Woche eine einprägsame Erfahrung zum Loslassen, zum Spiel des Lebens und Vertrauen in dieses gemacht, die ich mit Euch teilen möchte.
Aufgrund der Länge meines Kommentars in einem zweiten aber….
Hey Daniela,
danke für die Blumen!
Klingt, als hättest du einen richtig guten Lauf in deinem Spiel =) Das freut mich, immer weiter so!
Und ja, das ist definitiv wahr: Man muss viele Reinfälle und Rückschläge erleben, um daran zu wachsen. Elon Musk macht das ganz beeindruckend mit Space X. Sie „scheitern“ sich ihren Weg zum Ziel. Viel schneller, als es die NASA oder ESA je hätten tun können, weil sie einfach viele Fehler machen können und jedes Mal eine Menge lernen.
Daran sollten wir uns ein Beispiel nehmen =)
LG Norman
Meine Erfahrung machte ich während des Spiels Bayer Leverkusen gegen West Ham United am vergangenen Donnerstag. Obwohl Leverkusen die hochgejubelte Topmannschaft war, die ungeschlagen fünf Spieltage vor Saisonende die Meisterschaft gewonnen hatte, spielte sie in der ersten Halbzeit des Rückspiels miserabel und geriet in Rückstand. Wie der Weg des Wassers geruhsam fließt, geriet Leverkusen aber nicht in Panik. Es akzeptierte den schlechten Tag und die bescheidene spielerische Leistung. Es erkannte, dass es den starken Gegner nicht schlagen konnte, weil die Fähigkeiten ausnahmsweise nicht reichten. Leverkusen ließ los und konzentrierte sich nur darauf, ein weiteres Tor zu verhindern und warf dem Gegner alles entgegen, was funktionierte. Mehr war nicht möglich. Leverkusen, welches das Hinspiel 2: 0 gewann und dem die knappe Niederlage genügte, verhinderte ein weiteres Tor und ging in die Halbzeit. Diese nutzte Leverkusen, an sich zu arbeiten und kam verändert mit verbesserter Qualität zurück auf den Platz. Es machte sein Spiel. Obwohl ihm der Ausgleich nicht gelang, machte es weiter sein Spiel und hatte die Geduld und das Vertrauen, nicht an sich zu zweifeln, sondern trotz aller Rückschläge an den Ausgleich zu glauben. Es verhinderte bis zur 89. Minute ein weiteres Tor des Gegners. Nun hätte Leverkusen siegessicher sein können und in Passivität verfallen, weil die knappe Niederlage reichte oder nachlässig, weil es sich schon im Halbfinale glaubte. Nichts davon war der Fall. Leverkusen machte weiter sein Spiel, gab sein Bestes, nicht wegen des Ergebnisses, welches nicht zählte, da das Resultat ausreichend gewesen wäre, sondern um der Freude am Spiel willen und in perfekter Erfüllung seiner Fähigkeiten. Damit verhinderte Leverkusen nicht nur das Gegentor, welches die Verlängerung bedeutet hätte. Es schoss den Ausgleich. Das war alleiniger Europarekord…44 Spiele in Serie ungeschlagen! Wie erreicht man so etwas? In dem man sein Spiel macht, egal,wie es läuft. Sich auch an einem schlechten Tag nicht aus der Ruhe bringen lässt,sondern sein Bestes gibt, auch wenn es nicht gut genug ist, bis man noch besser werden kann. An sich arbeitet. Sich weiter entwickelt. Nie den Mut verliert,ohne Druck einfach sein Spiel macht, aus Freude am Tun. Auf das Leben und den positiven Ausgang vertraut. Die eigenen Fähigkeiten, die Freude an der Aufgabe und die Akzeptanz des Ergebnisses. Beharrlich mit Kampfgeist weiter macht. Oder wie Rocky Balboa sagt, siegen heißt nicht immer gewinnen. Sondern kämpfen und immer wieder aufstehen. Das macht Sieger aus. Und mit diesem Vertrauen und dieser Freude wird man Europarekordhalter…Oder Box-Weltmeister…Und diese metaphorische Erfahrung wünsche ich jedem Deiner Leser…LG und danke auch für Deine tolle Antwort an meine Vorrednerin, der ich mich gerne anschließe…
Daniela
Und danke für dieses tolle Beispiel!
Absolut treffen beschrieben, wie das Loslassen und dem Strom folgen im Leben wirken kann =)
LG Norman
Lieber Norman, Dein Beitrag ist sehr anschaulich formuliert und daher total einleuchtend und hilfreich, auch in dieser kürzeren Version. Sehr gelungen, wie ich finde, auch wenn ich Deine längeren Texte immer gerne lese. Die Kürze oder Länge eines Beitrags hängt auch mit der Komplexität eines jeweils behandelten Themas zusammen – manchmal musst Du eben weiter ausholen … Hat bisher jedenfalls immer gut geklappt! Weiterhin alles Gute!
Hey Silvia,
danke für dein wertvolles Feedback!
Ja, in der Tat, manche Themen sind einfach zu komplex, um sie in 10 Minuten zu behandeln. Es dauert so lange wie es dauert, sagt glaube ich eine buddhistische Weisheit =)
LG Norman
Hallo Norman,
also ich finde die kürzeren Beiträge ganz gut!
Mir geht es so, dass ich einerseits hören oder lesen möchte, was du so interessantes geschrieben hast oder zu erzählen hast. Andererseits habe ich eine Menge Arbeit und weiss nicht wo ich anfangen oder aufhören soll. Und die kürzeren Beiträge kann ich ganz gut als kleine Pause dazwischen schieben!