Was will ich? (Test)

10 Tipps, um dir sofort weniger Sorgen zu machen

Sorgen loswerden: 10 Tipps, um die Dinge sofort entspannter zu sehen

Was hilft wirklich gegen Sorgen?

Mit dieser Frage beschäftige ich mich oft, weil ich mir selbst viele Sorgen mache.

Genau deshalb habe ich aber auch schon viele Tipps und Tricks ausprobiert und weiß daher mittlerweile, was funktioniert und was nicht.

Deshalb zeige ich dir hier und heute meine Top zehn Tipps, um Sorgen loszuwerden. Ich beginne mit denen, die bei mir am besten wirken (bei dir kann das natürlich anders sein):

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Worüber mache ich mir Sorgen?

Bevor du etwas gegen deine Sorgen unternehmen kannst, solltest du sie zuerst einmal konkret benennen.

Wenn du eine Bedrohung genau identifiziert hast, kannst du viel besser dagegen vorgehen, als gegen eine schwammige Befürchtung:

Ich sorge mich darum, dass _____________________________________________.

Mein Beispiel:

Aktuell mache ich mir zum Beispiel Sorgen darum, dass die Wohnung, in der wir zur Miete wohnen, verkauft werden soll und wir uns vielleicht eine neue Bleibe suchen müssen.

Meine Lebensgefährtin ist schwanger. Wir erwarten die Ankunft unseres Sohnes in wenigen Monaten und haben daher natürlich alles andere im Sinn, als uns eine neue Wohnung zu suchen. (Ja, ich werde Vater! =D )

So, aber was hilft nun gegen diese Sorgen?

 

1. Worst Case – Was ist das Schlimmste, das passieren kann?

Worst Case Szenario - Ein Asteroid stürzt auf die Erde

Was ist der „Worst Case“?

Ich weiß, das klingt erst einmal kontraproduktiv … „Wie hilft es mir, meine Sorgen loszuwerden, wenn ich mir das schrecklichste Szenario ausmale, das ich mir vorstellen kann? Das macht doch alles nur noch schlimmer!“, denkst du jetzt bestimmt. Nein, nicht wirklich …

Denn das, was uns meist so große Angst macht, ist nicht das schlimme Ereignis selbst, sondern die Ungewissheit, ob dieses eintritt.

Oder wie schlimm es wird. Du hast das selbst schon erlebt. Zum Beispiel als du gelernt hast, Fahrrad zu fahren. Die Angst vor einem Sturz war viel schlimmer, als der Sturz selbst. Das ist auch der Grund, warum wir oft im Leben immer wieder lieber das bekannte Übel wählen, als den Schritt ins Ungewisse. Zum Beispiel in einem verhassten Job oder einer unerfüllten Beziehung.

„Die älteste und stärkste Emotion des Menschen ist Angst, und die älteste und stärkste Form der Angst ist die Angst vor dem Unbekannten.“

So lautet ein bekanntes Zitat des amerikanischen Schriftstellers Howard Phillips Lovecraft. Und er hat recht. Deshalb hilft es, wenn du dir bewusst machst, was im schlimmsten Fall passieren kann und wenn du das akzeptierst. Denn dann kannst du dir auch klare Schritte überlegen, die du in diesem Fall unternehmen kannst.

Mein Beispiel – was ist der Worst-Case?

  • Im schlimmsten Fall wird die Wohnung an jemanden verkauft, der selbst einziehen möchte.
  • Dann werden wir eine Kündigung wegen Eigenbedarf erhalten.
  • Ab dann haben wir 3 Monate Zeit, um uns eine neue Wohnung zu suchen.
  • Wenn wir keine schöne Wohnung finden, müssen wir übergangsweise in eine nicht so schöne Wohnung einziehen.
  • Das wird uns viel Zeit und Arbeit kosten und sehr wahrscheinlich auch viel Geld.
  • Mit einem Neugeborenen im Schlepptau wird es sicher auch sehr stressig.

Werden wir dadurch sterben? Nein. Wir haben schon Umzüge und andere Schwierigkeiten gemeistert, also werden wir auch das schaffen.

 

2. Realitäts-Check – Wie wahrscheinlich ist es?

Realitätscheck: Wie wahrscheinlich ist es?

Ist es wirklich wahrscheinlich, dass der schlimmste Fall eintritt?

Meistens nicht.

Laut Studien erweisen sich 92 % aller Sorgen im Nachhinein als unbegründet!

Das Problem ist, dass uns das selten auffällt. Wir sind durch unsere Evolution darauf programmiert, das Negative eher wahrzunehmen, als das Positive. Das ist ganz logisch: Wer glaubst du hat in der Steinzeit eher überlebt?

  • Der Höhlenmensch, der sorglos umherspaziert ist und einfach das Leben genossen hat?
  • Oder der, der sich um sein Überleben sorgte, einen sicheren Unterschlupf suchte, sich um Nahrung kümmerte und für seine Familie „sorgte“?

Natürlich der Zweite. Das sind unsere Vorfahren. Die Sorgenkrämer … Genau deshalb bleibt es dir heute noch viel mehr in Erinnerung, wenn auf dem Heimweg jede Ampel rot war, als wenn du eine grüne Welle hattest. Und deshalb merkst du es dir auch viel besser, wenn eine deiner Sorgen tatsächlich eingetreten ist, als die 9 von 10 Sorgen, die nie wahr geworden sind. Du hast einen eingebauten Hang zum Negativen.

Was kann man dagegen tun? Auf lange Sicht ist ein Sorgentagebuch das effektivste Mittel gegen die Schwarzmalerei. Du notierst darin einfach immer, wenn du dir Sorgen um etwas Bestimmtes machst. Nach einer gewissen Zeit, zum Beispiel nach einem Jahr, prüfst du dann, ob deine Befürchtungen wahr geworden sind.

Wie gesagt, meistens tritt es tatsächlich einfach nicht so ein, wie wir es befürchten. Aber das in der Theorie zu wissen, hilft nicht wirklich. Du musst es am eigenen Leib erfahren. Du musst deine Sorge von vor einem Jahr schwarz auf weiß sehen und die erleichternde Realisation verspüren, dass das nicht eingetreten ist. Das entspannt dich und lässt dich auch deinen aktuellen Sorgen gelassener entgegensehen.

Oder wie es der berühmte Autor Mark Twain gegen Ende seines Lebens formuliert haben soll:

„Ich bin ein alter Mann und habe viel Schreckliches erlebt, aber zum Glück ist das meiste davon nie eingetroffen.“ (Mark Twain)

Mein Beispiel – Ist es wahrscheinlich?

Vor zwei Jahren sind wir in diese Wohnung eingezogen. Damals habe ich mir viele Sorgen wegen des Umzuges gemacht:

  • Gibt es Probleme bei der Abnahme der alten Wohnung?
  • Werde ich die Kaution zeitnah zurück erhalten?
  • Müssen wir doppelte Miete für mehrere Monate bezahlen, weil wir aus dem alten Mietvertrag nicht rechtzeitig herauskommen?

All das war unbegründet bzw. haben wir die Herausforderungen am Ende alle super gemeistert. Das beruhigt mich und gibt mir das gute Gefühl, dass wir es auch dieses Mal schaffen werden.

 

3. Erster kleiner Schritt – Was kann ich unternehmen?

Erster kleiner Schritt: Schreibe einen Plan

Wie gesagt, das schlimmste ist immer die Ungewissheit und damit einhergehend auch die Hilflosigkeit. Im Angesicht einer Bedrohung wollen wir Menschen immer etwas tun. Und wenn wir nichts tun können, fühlen wir uns ausgeliefert.

Das ist der Grund, warum viele von uns zu Beginn der Corona-Pandemie Klopapier und andere Haushaltsgüter gehortet haben. Weil sie sonst nichts tun konnten und sich dadurch besser gefühlt haben.

Solange du nichts unternimmst, drehst du dich mit deinen Sorgen im Kreis. In einem Teufelskreis, um genau zu sein, denn du schaukelst dich immer weiter hoch. Der neuseeländische Cricketspieler Glenn Turner beschrieb es ganz treffend:

„Sich Sorgen zu machen ist wie in einem Schaukelstuhl zu sitzen, es beschäftigt einen, bringt einen aber nirgendwo hin.“ (Glenn Turner)

Ich habe gemerkt, dass meine Sorgen direkt weniger werden, wenn ich einen ersten kleinen Schritt unternehme.

Das muss gar nichts Großes sein:

  • Manchmal reicht es schon, dass ich mir mein Problem erst einmal detailliert aufschreibe, um eine Übersicht zu gewinnen.
  • Oder ich schreibe einen Plan auf mit Lösungsansätzen.
  • Vielleicht kann ich auch schon direkt einen ersten Anruf tätigen, Informationen einholen oder eine Mail schreiben.

Mein Beispiel – Meine ersten Schritte:

Sofort nachdem ich davon erfahren habe, dass unser Vermieter die Wohnung verkaufen will, habe ich ein leeres Dokument geöffnet und all meine Gedanken, Fragen, Sorgen und Ideen dazu niedergeschrieben. Dann habe ich das alles in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht. Danach war ziemlich klar, was die nächsten Schritte sind:

  • Dem Vermieter unsere Situation schildern.
  • Informationen bezüglich Eigenbedarfskündigung zusammentragen.

Direkt nach dem Aufschreiben war ich schon etwas gelassener. Nach dem Gespräch mit dem Vermieter dann noch mehr.

 

4. Vertrauen – Wozu ist es vielleicht gut?

 

Wozu ist es gut? Asteroid wird zu Mond.

Selbst wenn der schlimmste Fall eintreten sollte … du weißt einfach niemals mit Sicherheit, wozu es gut ist!

Das haben wir in den letzten Beiträgen ausführlich besprochen. Nichts, was im Leben geschieht, ist ausschließlich nur gut oder nur schlecht. Alles hat immer zwei Seiten (die Dualität des Lebens).

Was du heute als schlimmste Katastrophe empfindest, kann sich in ein paar Monaten als größter Glücksfall entpuppen. Oder umgekehrt. Du steckst einfach nicht drin. Und niemals kannst du das große Ganze weit genug überblicken, um beurteilen zu können, ob ein Ereignis wirklich absolut gut oder schlecht ist.

Ich liebe die dazu passende Geschichte vom Bauer und seinem Pferd, die eindrucksvoll demonstriert, wie die Dinge, die wir für schlecht halten, am Ende oft ein Segen für uns sein können.

Es kommt schon, wie es kommen soll.

Das hat meine Oma immer gesagt. Und sie hatte recht. Im Endeffekt ist es immer so gekommen, wie es am Ende gut für mich war. Sogar beim Thema Eigenbedarfskündigung habe ich damit schon eine positive Verknüpfung (siehe mein Beispiel zu diesem Tipp).

„Was denn jetzt, Norman? Soll ich nun etwas gegen das drohende Unheil unternehmen oder darauf vertrauen, dass schon alles gut wird?“, fragst du dich jetzt bestimmt. Beides! Dem Lauf der Dinge zu vertrauen bedeutet nicht, dass du den Kopf in den Sand stecken und einfach alles auf dich zukommen lassen sollst. Zum Vertrauen in das Leben gehört auch das Vertrauen in dich selbst. Tu das, was in deiner Macht liegt und dann lass los. Oder wie es das bekannte Gelassenheitsgebet von Reinhold Niebuhr beschreibt:

„Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“ (Reinhold Niebuhr)

Mein Beispiel – Wozu ist es gut?

Meine Frau wohnte früher in einer wunderschönen Zwei-Zimmer-Wohnung in Freiburg. Sie schwärmt heute noch von dieser Wohnung und wie wohl sie sich darin gefühlt hat.

Eines Tages erhielt sie eine Kündigung wegen Eigenbedarf von ihrem Vermieter. Sie war natürlich überhaupt nicht begeistert. Weil sie nicht viel Zeit hatte, machte sie auch diverse Abstriche bei der Wohnungssuche und landete am Ende in einer Wohnung, in der sie sich überhaupt nicht wohlfühlte. In einem alten Haus, direkt neben den Bahngleisen mit regem Güterzugverkehr.

„Tolle Geschichte Norman, aber was soll daran jetzt positiv sein?“, fragst du dich jetzt bestimmt.

Nun ja, nur weil sie exakt diese Wohnung zu exakt dieser Zeit bezogen hatte, lernten meine Frau und ich uns überhaupt kennen. Und nur deshalb sind wir jetzt überhaupt in der wundervollen Situation, dass wir Nachwuchs erwarten dürfen =)

Man weiß einfach nie, wozu etwas gut sein kann ;-) Vielleicht führt unsere aktuelle Situation dazu, dass wir einen noch schöneren Ort finden, um unseren Sohn großzuziehen. Vielleicht sogar mit einer besseren Parkplatzsituation. Vielleicht stellt sich der Sinn davon aber auch erst Jahre später heraus. So oder so, ich vertraue dem Leben, dass es so gut ist, wie es kommen wird.

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5. Perspektivwechsel – Sei selbst der Held!

Perspektivwechsel: Sei selbst der Held!

Das ist eine ganz frische Erkenntnis, über die ich kürzlich sogar einen eigenen Beitrag geschrieben habe:

In Filmen, Romanen und Videospielen bewunderst du immer die Helden der Geschichte. Wie sie jeder Gefahr gelassen ins Auge blicken und selbst im Angesicht des Todes noch einen coolen Spruch auf den Lippen haben. Und im eigenen Leben schiebst du gleich Panik, wenn ein unangenehmer Brief ins Haus flattert …

Das ist doch bescheuert!

Sieh doch dein eigenes Leben lieber auch als das Abenteuer, das es letztendlich ist.

Und sieh dich als den Helden dieser Geschichte!

Du würdest niemals einen Film schauen oder ein Spiel spielen, bei dem sich der Held so ängstlich und sorgenvoll verhält, wie du in deinem Leben. Aber dein Leben ist nichts anderes als ein Film … dein Film! Du bist der Hauptdarsteller und du hast es in der Hand, ob dein Leben spannend und unterhaltsam oder traurig und öde wird.

Stell dich deinem Abenteuer!

Es ist ja sogar so, dass die spannendsten Geschichten, die wir zu erzählen haben, meist aus den unsichersten Episoden unseres Lebens stammen. Damals, als Opa im Krieg gedient hat oder die Großeltern flüchten mussten …

Wir brauchen nun einmal auch schlechte Ereignisse im Leben. Eine weiße Schachfigur braucht auch schwarze Felder, die sie überspringen kann! Oder wie es der römische Philosoph Seneca schon vor etwa 2000 Jahren sagte:

„Den guten Steuermann lernt man erst im Sturme kennen.“ (Seneca)

Mein Beispiel – Meine „Heldenreise“:

Anstatt den Verkauf der Wohnung als lästiges Problem anzusehen, sehe ich es als eine Herausforderung. Eine Möglichkeit, um zu wachsen und gelassener zu werden. Und als Möglichkeit, bereits jetzt als gutes Vorbild für unseren Sohn voranzugehen. Und vielleicht sogar als den Start eines neuen Abenteuers? Wer weiß, wohin es uns am Ende führen wird? Auf jeden Fall wird eine spannende Geschichte dabei herausspringen!

 

6. Rückblick – Alles halb so wild …

Rückblick: Alles halb so wild ...

Ja, es ist unwahrscheinlich … aber falls deine Befürchtung doch wahr werden sollte, wirst du wahrscheinlich folgendes feststellen:

Es ist alles halb so wild!

Wie unter Punkt 2 (dem Realitäts-Check) festgestellt haben, treten im Schnitt 92 % deiner Sorgen sowieso gar nicht erst ein. Das bedeutet aber nicht, dass die übrigen 8 % genauso eintreten, wie du es befürchtest.

Nichts wird so heißt gegessen, wie es gekocht wird!

Es ist nicht immer das komplette Horrorszenario, mit dem du konfrontiert wirst. Meistens hast du es mit einer abgemilderten Variante deiner Befürchtungen zu tun. Oder du stellst fest, dass das, was du für so schlimm gehalten hast, dich gar nicht so sehr belastet, wie du dachtest. Schau doch mal zurück auf die Corona-Krise und die ganzen Schreckensmeldungen … Wenn alles so schlimm gekommen wäre, wie es in den Medien prophezeit wurde, müsste unsere Gesellschaft heute halb ausgestorben sein.

Außerdem stärkst du mit jeder Krise, die du überwindest, wiederum deine Basis für zukünftige Sorgen. Weil auch dies zu einem anspruchsvollen Kapitel in deinem Leben wird, das du erfolgreich gemeistert hast. Das sagt ja schon das bekannte Sprichwort:

„Was dich nicht umbringt, macht dich stärker.“

Mein Beispiel – Es ist halb so wild …

Rückblick: Im Jahr 2020 ging ich durch eine schwere Zeit. Meine damalige Frau und ich haben uns scheiden lassen. Wir hatten zusammen ein Haus gekauft, welches Sie im Zuge der Scheidung behalten hat. Kurzum: Beziehung vorbei, Haus weg, Altersvorsorge weg, ich musste ausziehen …

Heute weiß ich, dass mich diese Erfahrung stark gemacht hat. Und dass das alles nur halb so schlimm war, wie ich es mir vorher ausgemalt habe. Klar, es war ein Kraftakt und hat lange gedauert, bis wirklich alle Sachen unter „Dach und Fach“ waren, aber es war machbar. Und ich habe es gemacht.

Und darüber hinaus war auch dies wieder eine Krise, die sich im Nachhinein als Glücksfall entpuppt hat (vgl. Nr. 4 „Wozu ist es vielleicht gut?“). Denn wäre ich nicht durch diese harte Zeit der Trennung gegangen, hätte ich wiederum nicht meine neue Lebensgefährtin kennengelernt und würde mich jetzt wohl nicht auf ein Kind mit ihr freuen.

 

7. Ausblick – Auch dies wird vorübergehen​​ …

Auch dies wird vorübergehen ...

Dies ist eine uralte Weisheit, die heute noch genauso aktuell ist, wie vor 2000 Jahren:

Es wird vorbeigehen. Ja, auch deine aktuelle leidvolle Situation! Es wird ein Punkt kommen, an dem schaust du zurück und bist froh, dass dich diese Sache nicht mehr beschäftigt. Oder du wunderst dich sogar, dass sie dich einmal so sehr beschäftigt hat.

Es gibt eine einprägsame Sufi-Geschichte dazu, die ich in einem anderen Beitrag einmal erzählt habe.

Meine Mama hat mir als Kind immer ein Kinderlied vorgesungen, das diese Botschaft beinhaltete und mich sehr beruhigt hat:

„Heile, heile Gänschen
Es ist bald wieder gut
Das Kätzchen hat ein Schwänzchen
Es ist bald wieder gut
Heile, heile Mausespeck
In hundert Jahren ist alles weg“

(Kinderlied – Heile, heile Gänschen)

Und es ist wahr … in hundert Jahren ist alles weg. Du und auch deine Probleme, um die du dir heute Gedanken machst. Das, was du heute als existentielles Problem ansiehst, wird keinen Menschen mehr kümmern.

Aber du musst gar nicht so weit in die Zukunft gehen. Es reichen oft schon ein paar Jahre. Denke doch selbst einmal zurück an schlimmen Abschnitte in deinem Leben.

Spielen deine Probleme von vor 5 Jahren heute noch eine große Rolle in deinem Leben?

Wahrscheinlich nicht. Also genieße doch lieber die Zeit, die du heute auf dieser Erde hast und verschwende sie nicht mit Sorgen =)

Mein Beispiel – Es wird vorübergehen …

Wer weiß, ob ich in ein paar Jahren überhaupt noch in dieser Wohnung wohnen wollen würde? Vielleicht würde es sich ohnehin ergeben, dass wir uns mit der Zeit etwas anders suchen würden. Vielleicht aber auch nicht. Aber egal wie es auch ausgeht, ob ich in ein paar Jahren noch in der Wohnung wohne oder woanders, ich werde zurück auf diese Episode blicken und mir denken „Warum habe ich mich damals so aufgeregt? Ist doch alles gut gegangen …“.

 

8. Beruhigen – „Die Welt wird davon nicht untergehen!“

Die Welt wird davon nicht untergehen!

Kennst du diesen Spruch?

Oft als Floskel benutzt, nehmen wir seine Bedeutung meist gar nicht richtig wahr. „Ja, ich verstehe … ich soll mir keine Sorgen machen … meine Welt wird schon nicht untergehen, wenn meine Befürchtung eintrifft, ist klar …“, denkst du dann wahrscheinlich. Aber ich meine es tatsächlich so, wie es hier steht: DIE Welt wird davon nicht untergehen.

Der Mond wird sich weiter um die Erde drehen und die Erde wird weiter um die Sonne kreisen. Sterne werden geboren. Sterne werden vergehen.

Das Universum nimmt seinen Lauf. Egal, ob deine Sorgen wahr geworden sind oder nicht.

„Ja, mag sein, aber wie soll mir das helfen?“, fragst du dich jetzt bestimmt.

Mir vermittelt diese Sichtweise oft sofort eine unsagbare Ruhe und Gelassenheit. Wir sind immer so auf UNSERE kleine Welt fokussiert, dass wir fast automatisch davon ausgehen, dass das Universum sich nur um uns dreht. Das ist aber nicht so. Dem Universum ist es egal, ob du deine Prüfung verhaust, dein Haus abbrennt oder du all deine Ersparnisse bei einer schlechten Investition verlierst. Es macht weiter sein Ding und in einer Million Jahre wird es immer noch sein Ding machen und es wird kein einziges Lebewesen mehr geben, dass auch nur entfernt eine Ahnung davon hat, dass du jemals existiert hast. Geschweige denn, welche Sorgen und Nöte du hattest.

Ich weiß, das kann auch einschüchternd wirken und ist nicht unbedingt für jeden hilfreich. Mich beruhigt es aber, mir vorzustellen, wie unvorstellbar groß das Universum ist und wie verschwindend gering die Rolle ist, die ich darin spiele. Ich nehme mich selbst und meine Probleme dann einfach nicht mehr so ernst.

Mein Beispiel – Die Welt wird davon nicht untergehen …

  • Das Haus, in dem wir wohnen, wird in einigen hundert Jahren nicht mehr existieren.
  • In ungefähr 250 Millionen Jahren wird die Erde aufgrund des Klimawandels vermutlich komplett unbewohnbar.
  • In etwa fünf bis sieben Milliarden Jahren wird die sterbende Sonne sich ausdehnen und die Erde komplett auslöschen.

Und trotzdem wird das Universum weiter existieren. Es werden neue Sterne und bewohnbare Planeten entstehen und auch das Leben wird seinen Weg finden. Was spielt es da für eine Rolle wo mein winziges Ich im Jahr 2024 auf diesem mikrigen Planeten am Rande einer unbedeutenden Galaxie namens Milchstraße lebt?

 

9. Vergleichen – Es könnte schlimmer sein …

Es könnte schlimmer sein ...

Egal wie schlimm deine Lage aktuell auch ist, es könnte auch noch schlimmer sein!

Ja, ich weiß, schon wieder so eine Floskel … aber lass dich mal kurz darauf ein:

Wir Menschen machen uns das Leben oft selbst schwer, weil wir ständig vergleichen. Du siehst die ganzen durchtrainierten Influencer auf Instagram, die Cocktail-schlürfend am Strand von Honolulu liegen und fühlst dich schlecht. Weil dein Leben dagegen einfach abstinkt.

Dieser Vergleichsmechanismus ist ein uraltes Prinzip, das uns lange Zeit beim Überleben half. Es war schon immer wichtig, eine gute Stellung in der Gruppe zu haben, weil du damit bessere Überlebenschancen hattest. Deshalb vergleichen wir uns von Natur aus immer nach oben. Wir machen uns immer bewusst, was uns noch fehlt oder wo wir schlechter als andere abschneiden (Negativität). Das verstärkt natürlich auch unser Leid, wenn wir mit Problemen konfrontiert sind.

Mach dir bewusst, dass es auch noch viel schlimmer sein könnte! Oder dass es tatsächlich Menschen gibt, die aktuell viel schlimmere Sorgen haben!

Denke zum Beispiel an Menschen, die in einem Kriegsgebiet leben und nicht nur um ihr Hab und Gut, sondern auch noch im ihr Leben fürchten …

… da relativiert sich direkt so manche dunkle Wolke in deinem Leben.

Damit nicht genug. Es kann deine Gefühlslage sogar komplett ins Gegenteil kippen, sodass du auf einmal sogar Dankbarkeit verspürst, dass du nicht wirklich das härteste Los gezogen hast im Leben oder deiner aktuellen Situation. Denn sind wir doch mal ehrlich: Die meisten unserer Sorgen und Nöte sind doch wirklich First-World-Luxus-Probleme im Vergleich zu dem wahren Elend auf dieser Welt.

Mein Beispiel – Es könnte wirklich schlimmer sein …

Das relativiert echt einiges. Wir haben ein Dach über dem Kopf, wir haben genug zu essen, wir sind gesund und wir fühlen uns sicher. Und das wird sich höchstwahrscheinlich auch nicht ändern, falls wir tatsächlich die Wohnung verlieren würden und umziehen müssten. Viele Menschen auf der Welt haben diesen Luxus nicht, deshalb bin ich sehr dankbar, dass ich mir über solche „Problemchen“ Sorgen machen darf …

Außerdem bin ich dankbar dafür, dass ich überhaupt die Möglichkeit hatte, ein paar schöne Jahre in dieser Wohnung zu verbringen. Noch vor ein paar Jahren wusste ich ja noch nicht einmal, dass diese Wohnung überhaupt existiert. Und wenn ich es recht bedenke, sorgt gerade die mögliche Bedrohung, dass wir die Wohnung verlieren könnten dafür, dass wir sie aktuell noch mehr zu schätzen wissen. Es ist wie mit deiner Gesundheit, deiner Beziehung und allem anderen im Leben: Du weißt es erst dann wirklich zu schätzen, wenn es zu verschwinden droht.

 

10. Besinnen – Es gibt Wichtigeres​​

Es gibt Wichtigeres im Leben!

Das ist eine Erkenntnis, die ich gerade hinsichtlich der Geburt unseres Sohnes neu zu schätzen gelernt habe:

Es gibt wirklich fast immer wichtigere Dinge im Leben.

Wir Menschen sind schon etwas masochistisch veranlagt …

Wenn wir keine Probleme haben, dann machen wir uns welche.

Wir haben einfach immer eine Nummer 1 Sorge, um die wir uns Gedanken machen. Immer …

  • Wenn wir die Schule geschafft haben, sorgen wir uns um die Ausbildung.
  • Wenn wir den Abschluss haben, sorgen wir uns um den Job.
  • Wenn wir einen Job haben, sorgen wir uns um die Karriere.
  • Wenn wir in Rente sind, sorgen wir uns um die lauten Nachbarn …

Aber das ist nicht nur so mit den gravierenden Dingen im Leben. Selbst wenn eigentlich alles gut zu laufen scheint, setzen wir halt irgendeine andere Sache auf diesen Nummer 1 Sorgen-Platz. Weil wir es einfach gewohnt sind, uns um etwas Gedanken zu machen. Zum Beispiel, ob beim Weihnachtsessen alles gut gehen wird, oder welche Sportschuhe wir uns kaufen sollen.

Ich bezeichne diesen Mechanismus gerne als das „Revolvergebiss der Probleme“. Wie bei einem Haifischzahn schießt einfach ein neues Problem nach, sobald ein altes ausfällt.

Du kannst dir vorstellen, dass es nicht leicht wird, mit so einem Mechanismus glücklich und zufrieden zu leben.

Und genau da hilft es mir, mich daran zu erinnern, dass es einfach viel wichtigere Sachen im Leben gibt. Ja, selbst bei so etwas existenziellem wie der Sorge um das Dach über dem Kopf:

Mein Beispiel – Es gibt Wichtigeres …

Was ist wirklich wichtig?

Wirklich wichtig ist, dass unser Sohn gesund zur Welt kommt. Und dass wir für ihn da sein können. Wo wir das tun ist letzten Endes nicht wirklich entscheidend.

 

Der gemeinsame Nenner

Was steckt hinter all diesen einzelnen Tipps, um Sorgen loszuwerden?

Richtig, natürlich das Loslassen …

  • Du willst den Worst Case akzeptieren? -> Lass die Erwartung einer heilen Welt los …
  • Du willst einen ersten Schritt unternehmen? -> Lass die Komplexität des großen Ganzen los …
  • Du willst in den Lauf der Dinge vertrauen? -> Lass dein Kontrollverlangen los …
  • Du willst die Perspektive ändern und selbst der Held sein? -> Lass deine Handlungsmuster los …

… du erkennst das Muster. Loslassen ist die Fähigkeit, die hinter all diesen Tipps steckt.

Lerne loslassen und das Leben wird leichter. Sofort.

Vor allem dein Umgang mit Sorgen und Ängsten.

Mein Buch zeigt dir den Weg und viele weitere praktische Tipps, um gelassener zu werden und mit dem Strom des Lebens zu schwimmen, anstatt ständig mühsam dagegen anzukämpfen:

Zum Buch: „Der Weg des Wassers: Warum dir alles zufließt, wenn du endlich loslässt“ *

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Über Norman Brenner
Nachdem ich zwei Studiengänge als Jahrgangsbester und trotz Stipendium abgebrochen habe, habe ich erkannt, worauf es wirklich im Leben ankommt. Seither helfe ich auch anderen Menschen, ein Leben zu führen, das Sinn macht und sich gut anfühlt. Mehr.
  • Kati sagt:

    Lieber Norman,

    ich kommentiere normalerweise nicht, aber nun muss ich es doch einmal tun:
    Herzlichen Glückwünsch deiner Frau und dir zur Schwangerschaft. Ich wünsche euch von Herzen das Beste.

    Und da ich jetzt schon einmal dabei bin lasse ich dir noch hier, dass mir deine Beiträge und dein EBook schon manches mal aus trüben Gedanken herausgeholfen haben. Speziell die Angst vor dem Tod war nach einem erlittenen Verlust für mich ein großes Thema. Auch dank dir ist das nun viel besser geworden. Also: Danke dafür!

    Die Bilder in deinen Beiträgen gefallen mir gut, ich mag deine Art zu illustrieren.

    Und so schließe ich diesen Kommentar und wünsche erstmal einen schönen Rest-Sonntag, aber auch für eure Zukunft alles Gute!

    Liebe Grüße

    • Hey Kati,

      vielen Dank für deine lieben Zeilen und die Glückwünsche =)

      Es freut und motiviert mich wirklich sehr, zu lesen, dass und wie mein Buch dir hilft. Danke, dass du mich das wissen lässt!

      Und auch danke für das Feedback zu den Bildern! Ich weiß gar nicht, ob die meisten Menschen überhaupt was von den Bildern mitbekommen, oder einfach nur den Podcast hören.

      Dir auch einen schönen Rest-Sonntag und alles Gute =)

      LG Norman

  • Daniela sagt:

    Lieber Norman,

    auch von mir die herzlichsten Glückwünsche an Dich und Deine Familie zum Baby…. Danke für den tollen Artikel, die Bilder sind eine hervorragende Ergänzung. Hatte heute auf einen neuen Artikel gehofft, weil ich Dir in einem Kommentar unbedingt etwas sagen muss. Danke! Vielen lieben Dank!! Danke für die letzten 15 Monate!!! Die schönste Zeit meines Lebens und es wird von Tag zu Tag besser. Dank Dir und Loslassen. Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass ich sogar das Leben der Menschen, die mir etwas bedeuten, dank Deiner Ratschläge zum Positiven wandeln kann. Weil ich durch Deine Ratschläge Verliebtheit von Liebe unterscheiden lernte. Loslassen und danach handeln konnte. Oja, gelassener wurde und gewachsen bin. Weil Schlechtes passiert ist und ohne diese Erfahrungen ich mich nicht zum Positiven verändert hätte und nicht so zwischenmenschlich agieren würde, wie ich es heute tue.Weil ich einfach begonnen habe, die Dinge zu tun, die mich erfüllen ohne Ziel. Ich so viele wundervolle Menschen kennenlernen durfte, so viele tolle Momente erlebt habe. Weil ich dadurch einen Teamspirit in einer Gruppe erfahren durfte, der mich nicht nur glücklich macht und mir genügend Vertrauen schenkt, authentisch zu sein, sondern mich diese Leute motivieren und ich sie. Wir uns gegenseitig neue Kompetenzen vermitteln, was sich wiederum positiv auf weitere Menschen auswirkt. Was mich sehr glücklich macht, auch weil ich damit für mein mir so am Herzen liegendes Team Gutes bewirken kann, wofür ich Dir so dankbar bin. Ich neue Kompetenzen hinzugewonnen habe, dass mir nichts mehr schwer fällt, ich positiv an jede Herausforderung herangehe, um hieraus zu lernen. Immer wieder eins zum andern kommt und immer mehr Gutes passiert. Ich immer neue Menschen kennenlernen darf, immer mehr Freuden erlebe, immer mehr für meine Lieben bewirken kann und ich fassungslos davor stehe ,wie sich alles so entwickelt, wenn man den Fluss einfach fließen lässt. Wie das Leben wirklich einen Plan hat und seiner Bestimmung folgt.

    Das wollte ich Dir einfach mitteilen, wie positiv sich Deine Arbeit aktuell auf das Leben von so vielen Leuten auswirkt, die das einfach verdient haben.

    Alles Gute, liebe Grüße und schöne Woche!

    Daniela

    • Hey Daniela,

      vielen Dank für die lieben Wünsche =)

      Und auch für dein Feedback zu den Bildern und deinem kurzen Bericht! Wow! Tausend Dank, dass du mich das wissen lässt. Das motiviert mich sehr!

      Ich kann das absolut bestätigen: Es ist wie wenn man einen Stein in einen Teich wirft … Erst entstehen kleine Kreise rund um die Stelle, wo der Stein ins Wasser fiel. Doch die breiten sich dann immer weiter aus, bis schließlich der ganze Teich von dieser Schwingung durchmustert ist. Wundervoll, dass du das gerade so bewusst in deinem Umfeld beobachten kannst =)

      Liebe Grüße und auch dir einen guten Start in die neue Woche!

      Norman

  • Silvia sagt:

    Lieber Norman,
    meine besten Wünsche zur Ankunft des Babys!
    Schönen Gruß :)

  • Doris sagt:

    Vielen Dank für diesen hilfreichen Artikel! Ich finde es so wertvoll, wie klar und praktisch du die Schritte beschreibst, um Sorgen loszulassen. Besonders der Punkt, sich nicht in Grübeleien zu verlieren und stattdessen ins Handeln zu kommen, hat mich sehr angesprochen. Es stimmt – oft blockiert man sich selbst durch endloses Nachdenken. Deine Tipps sind wirklich alltagstauglich und motivieren mich, aktiver mit meinen Sorgen umzugehen. Danke für die Inspiration!

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