Podcast: „Ich kann meinen Ex nicht loslassen!“ (Die Ursache und die Lösung)
„Das Schwierigste am Loslassen ist zu akzeptieren, dass die andere Person es bereits getan hat.“
(Faraaz Kazi)
Ihr habt euch getrennt.
Oder dein Partner hat sich getrennt.
Egal.
Das Resultat ist das gleiche:
Das ist das Einzige, was du wirklich tun kannst und solltest, um die Trennung zu verarbeiten (und am Ende vielleicht sogar deinen Ex zurückzugewinnen).
Aber genau das ist es, was dir gerade am schwersten fällt.
Kein Wunder. Einen Menschen loszulassen, den man einmal geliebt hat oder sogar noch immer liebt, ist eine der größten Herausforderungen im Leben.
Und es ist alles andere als leicht.
Aber nicht unmöglich. Vor allem nicht, wenn du den wichtigsten Punkt berücksichtigst, der absolut entscheidend ist, wenn du deinen Ex loslassen willst:
Dein Fokus …
Hinweis: Wenn du deine Ex Freundin loslassen willst, gilt das Folgende natürlich genauso.
Das Wichtigste in Kürze:
- Loslassen bedeutet nicht, dich mit deinem Leid abzufinden, deinen Ex zu vergessen, zu ignorieren oder ihn zu manipulieren.
- Du hältst ihn fest, solange du deine Aufmerksamkeit auf deinen Ex richtest.
- Der Schlüssel, um deinen Ex loszulassen, ist deshalb, deinen Fokus zu ändern.
- Deinen Fokus auf eine andere Person zu richten (z.B. einen neuen Partner), beseitigt nur kurzzeitig die Symptome.
- Konzentriere dich auf dich selbst und lerne, dir selbst zu geben, was du brauchst.
- Paradoxerweise wirst du dadurch sogar attraktiver für andere.
Inhaltsverzeichnis
Was Loslassen nicht ist
“Die Angst vor dem Loslassen beinhaltet die Angst vor dem freien Fall.”
(Esther Klepgen)
Zuerst ein wichtiger Hinweis:
Deinen Ex loszulassen ist nicht gleichbedeutend damit …
- ihn aus deinem Leben zu verbannen und zu ignorieren
- dass dir dein Ex egal wird
- eine Demütigung hinzunehmen
- dich mit deinem Leid abzufinden oder dich darin zu suhlen
- in bittersüßer Hoffnung auf eine Wiedervereinigung zu schwelgen
- oder berechnend oder taktierend zu versuchen, ihn durch das Loslassen zu beeinflussen
Das alles sind Missverständnisse über das Loslassen, die es dir sogar schwerer machen, deinen Ex wirklich loszulassen.
Falls du dich mit einem oder mehreren dieser Gedanken identifizierst und sie nicht ablegen kannst oder willst, dann schau dir am besten zuerst diesen Beitrag an, indem wir besprechen, warum du nicht loslassen kannst (und wie du das änderst).
Jetzt aber ans Eingemachte … Was ist der wichtigste Punkt, wenn du deinen Ex loslassen willst?
Ex loslassen: ändere deinen Fokus!
„Loslassen ist die Einsicht, dass manche Menschen ein Teil unserer Geschichte, aber nicht unseres Schicksals sind.“
(Steve Maraboli)
Es kostet dich Energie und bindet deine Ressourcen. Genauso wie die Aufforderung „Denke jetzt nicht an ein lila Walross“ deine geistige Kapazität fordert und eben nicht im Sinne der Aufforderung deine Gedanken von diesem Bild frei macht.
Woran denkst du jetzt? Genau …
Deine Aufmerksamkeit ist wie ein Traktorstrahl, der das Objekt, auf das er gerichtet ist, zu sich heranziehen will.
So paradox es auch klingt:
Dadurch, dass du deinen Ex loslassen willst, machst du dir das Leben selbst schwer und hältst ihn weiter fest.
Das ist der größte Fehler, den fast jeder macht, der seinen Ex loslassen will …
Der größte Fehler, wenn du deinen Ex loslassen willst
„Du kannst nicht das nächste Kapitel deines Lebens beginnen, wenn du ständig den letzten Abschnitt wiederholst.“
(Michael McMillan)
Es ist wie bei einem Elf-Meter im Fußball:
Du erzeugst eine Zwickmühle, bei der deine Herangehensweise die Erreichung des Ziels bereits ausschließt.
Das ist auch der Grund dafür, warum du deinen Ex nicht loslassen kannst, um ihn zurückzugewinnen!
Das Ziel, deinen Ex zurückzugewinnen, verhindert, dass du ihn wirklich loslassen kannst.
Es kann zwar sein, dass dein Ex auf einmal zu dir zurück will, wenn du ihn wirklich losgelassen hast, weil du dadurch selbstbewusster, unabhängiger und am Ende auch attraktiver wirst, aber das ist dann nur ein Nebeneffekt des eigentlichen Loslassens und niemals Sinn oder Zweck davon.
Was ist die Alternative?
Wie gesagt, der Fokus ist der Schlüssel …
Warum dein Fokus der Schlüssel zum Loslassen ist
„Leid ist Schmerz, an dem wir festhalten.“
(Deepak Chopra)
Wenn du deinen Fokus veränderst und ihn weg von deinem Ex und hin auf etwas oder jemanden anderen lenkst, dann ist das Loslassen fast automatisch die Folge.
Warum und wie genau das funktioniert, erkläre ich dir übrigens genauer in meinem Buch zum Loslassen.
„Ah, ok, dann suche ich mir also einfach einen neuen Partner und lenke mich ab?“, denkst du jetzt vielleicht.
Nein, eben nicht …
Soll ich mir einen Neuen suchen?
„Nur nicht aus Liebe weinen, es gibt auf Erden nicht nur den einen.“
(Sprichwort)
Ich meine klar, bei manchen funktioniert das vielleicht sogar für eine Weile, aber sich einen Neuen zu suchen, ist kein wirkliches Loslassen.
Es ist eben nur ein Ablenken und sobald wieder Ruhe einkehrt, kommen die Gedanken an den Ex zurück.
Es ist wie das Autoradio lauter zu stellen, wenn der Motor komische Geräusche macht:
Und selbst wenn das mit dem Neuen funktionieren sollte, hast du das eigentliche Problem in dir immer noch nicht gelöst. Wenn es irgendwann wieder zu einer Trennung kommt, stehst du genauso da wie vorher und brichst unter deinem Liebeskummer und deinen Trennungsschmerzen zusammen.
Das selbe gilt für andere Scheinlösungen wie Kontaktsperre, Party-Exzesse oder sich in die Arbeit vertiefen.
Ja, es kann guttun und den Prozess unterstützen, aber wenn du wirklich deinen Ex loslassen willst, musst du das Problem an der Wurzel packen.
Deshalb empfehle ich dir ein anderes Objekt in den Fokus deiner Aufmerksamkeit zu rücken. Eines, das dich weder verlassen wird, noch dich davon ablenken wird, die eigentliche Ursache deines Problems zu behandeln. Denn es ist die eigentliche Ursache:
Der richtige Fokus, um deinen Ex loszulassen
„Loslassen muss nicht bedeuten, dass dir der andere egal ist. Es geht darum zu verstehen, dass die einzige Person, über die du Kontrolle hast, du selbst bist.“
(Deborah Reber)
Fokussiere dich auf dich selbst.
Werde dir selbst wieder der bestmögliche Lebensgefährte.
Das hat so viele Vorteile:
Du wirst …
- glücklicher und zufriedener
- unabhängiger und selbstbewusster
- dadurch paradoxerweise wieder attraktiver für andere (und vielleicht sogar für deinen Ex)
- und du kannst sofort damit loslegen
Mache dich selbst wieder zum wichtigsten Menschen in deinem Leben.
Wie könntest du auch von anderen etwas erwarten, was du selbst nicht tun kannst?
Außerdem ist Selbstliebe die beste Basis für eine mögliche neue Beziehung …
Selbstliebe: die beste Basis für eine neue (alte) Beziehung
„Festhalten heißt glauben, dass es nur die Vergangenheit gibt; Loslassen heißt wissen, dass es eine Zukunft gibt.“
(Daphne Rose Kingma)
Das jeweilige Glück der Einzelnen sind die beiden Säulen, auf denen eine glückliche Beziehung ruht.
- Wenn beide Pfeiler stabil sind, dann ist es auch die Beziehung. Das gemeinsame Glück kann dann „on top“, quasi als Bonus obendrauf, gelebt und genossen werden.
- Wenn aber einer der Pfeiler oder beide instabil und wacklig sind, dann ist es auch die Beziehung. Dann ist jede Menge Energie und Balance- bzw. Beziehungsarbeit nötig, um sie aufrecht und am Laufen zu halten. Und das wird anstrengend.
Und stell dir jetzt einmal vor, dass solch eine wacklige Beziehung auch noch von außen von einem Schicksalsschlag getroffen wird wie einer Krankheit oder einem verlorenen Baby oder weiß Gott, was es noch für schlimme Situationen geben kann. Dann liegt ehe du dich versiehst das ganze Gebilde zerbrochen am Boden.
Aber wenn die Zeit kommt und sich das Beziehungsgebilde wieder auflöst, kann jede Säule auch immer noch und wieder alleine stehen.
Irgendein genialer Mensch hat diesen Ansatz „F.L.Y.“ genannt:
F.L.Y. – First Love Yourself
„Wir müssen bereit sein, das Leben loszulassen, das wir geplant hatten, um das Leben zu bekommen, das auf uns wartet.“
(Joseph Campbell)
Ich liebe diese Metapher:
Wenn jeder für sich schon fliegen kann, ist es umso schöner, gemeinsam zu fliegen.
Außerdem steht dieser freie Flug in direktem Kontrast zu dem, was passiert, wenn du dich nicht auf dich, sondern deinen Partner fokussierst und ihn festhältst und einsperrst.
Deshalb bist du selbst auch der wichtigste Faktor für ihr Gelingen oder Scheitern. Und gleichzeitig der, auf den du den größten Einfluss hast.
Ja, natürlich spielt auch die Selbstliebe deines Partners eine wichtige Rolle dabei, aber ich verrate dir noch etwas:
Die Selbstliebe deines Partners hängt direkt mit deiner zusammen …
Warum du anziehst, was du ausstrahlst
„Manchmal braucht es ein gebrochenes Herz um uns wachzurütteln und damit wir sehen, dass wir so viel mehr wert sind als das, womit wir uns zufrieden gegeben haben.“
(Mandy Hale)
- Wenn du mit dir selbst besser zurecht kommst und zufriedener bist und weniger Abhängigkeit ausstrahlst, dann wirst du logischerweise auch potenzielle Partner anziehen, die ebenfalls ein gesundes Maß an Selbstliebe pflegen.
- Wenn du hingegen weiter Bedürftigkeit und Mangelempfinden ausstrahlst, ziehst du naturgemäß solche Menschen an, die entweder genauso sind oder genau auf so etwas stehen. Beides ist nicht gesund für eine Beziehung.
Verstehst du?
„Aber das ist doch gerade das Schöne, dass man sich gegenseitig ergänzt und vervollständigt! Wenn ich mich selbst alleine glücklich mache, dann brauche ich doch gar keinen Partner mehr…“, denkst du jetzt bestimmt.
Ganz genau:
Du brauchst deinen Partner nicht. Du willst ihn …
Du darfst ihn nicht brauchen!
„Werde den Gedanken los, dass dein Glück von irgendetwas außerhalb deiner Selbst abhängt.“
(Neale Donald Walsch)
Das ist ein elementarer Unterschied:
- Brauchen kommt aus deiner Abhängigkeit.
- Wollen beruht auf deiner Selbstliebe.
Und fühlst du dich nicht auch selbst mehr geliebt, wenn dich jemand nicht bloß braucht, sondern wirklich will?
„Die schönste Liebe ist die, von einem Menschen geliebt zu werden, der sich selbst liebt.“
(Unbekannt)
Und das ist übrigens auch der Punkt, an dem du erkennen kannst, ob du einen neuen Partner in dein Leben lassen solltest:
Wenn du ihn in deinem Leben haben willst und ihn nicht dort brauchst!
Die Liebe wird zum Selbstzweck, weil sie dich und den anderen bereichert. Nicht weil ihr gegenseitig – oder noch schlimmer, nur einseitig – eure inneren Lücken füllen wollt. Das ist keine wahre Liebe!
Gebraucht werden zu wollen, ist übrigens ebenfalls so eine Marotte unseres Egos, die nichts mit wahrer Liebe zu tun hat, sondern auch emotionale Abhängigkeit widerspiegelt. Du brauchst es, gebraucht zu werden, und das ist nichts anderes als ein Mangel, den dein Partner füllen soll.
Ja, es kann erst einmal gut aussehen, wenn einer gebraucht werden will und der andere einen braucht. Schließlich ergänzen die beiden sich doch soooo gut. Aber dann sind wir wieder bei den Säulen, die nicht für sich alleine stehen können und bei einem sehr wackligen Beziehungs-Gebilde.
Deshalb musst du bei dir selbst ansetzten.
Und wie geht Selbstliebe nun?
Wie geht Selbstliebe?
„Eine der besten Zeiten um herauszufinden, wer du bist und was du wirklich willst im Leben? Genau nach einer Trennung.“
(Mandy Hale)
Weil es so ein wichtiges Thema ist, werden wir uns das in einem eigenen Artikel zum Thema Selbstliebe anschauen. Damit du aber nicht ganz auf dem Trockenen sitzt, sage ich dir das Wichtigste schon einmal vorweg:
Kümmere dich um dich selbst. Frage dich:
- Was gibt dir dieser Mensch, das du dir (noch) nicht selbst geben kannst?
- Wie kannst du es dir selbst geben, ohne abhängig von ihm oder anderen zu sein?
Wenn du das herausfindest und es schaffst, dir selbst zu geben, was du brauchst, dann schließt du auf jeden Fall Frieden mit der Situation und brauchst deinen Ex nicht mehr.
Das Paradoxe ist:
Je mehr du dich selbst lieben lernst und unabhängiger von anderen und deren Anerkennung wirst, desto mehr wahre Liebe wird dir begegnen. Weil du anziehst, was du ausstrahlst.
Das gilt übrigens nicht nur, wenn du deinen Ex loslassen willst, sondern ist auch generell das Geheimnis, um erfolgreicher, attraktiver und glücklicher zu werden!
Leichter gesagt als getan? Ganz genau, deshalb behandeln wir das Thema in einem anderen Beitrag ausführlich und mit praktischen Beispielen und Tipps für mehr Selbstliebe:
Selbstliebe lernen: ein kompletter Guide (+7 Sofort-Tipps)
Fazit
So kannst du deinen Ex endlich loslassen und deinen Liebeskummer überwinden:
- Loslassen bedeutet nicht, dich mit deinem Leid abzufinden, deinen Ex zu vergessen, ihn zu ignorieren oder ihn zu manipulieren.
- Du hältst ihn fest, solange du deine Aufmerksamkeit auf deinen Ex richtest.
- Der Schlüssel zum Loslassen ist deshalb, deinen Fokus zu ändern.
- Deinen Fokus auf eine andere Person zu richten (z.B. einen neuen Partner), beseitigt nur kurzzeitig die Symptome.
- Konzentriere dich auf dich selbst und lerne, dir selbst zu geben, was du brauchst.
- Du kannst Liebe schenken, anstatt sie zu brauchen, wenn du dich selbst liebst und mit dir alleine schon glücklich und zufrieden bist.
- Der Schlüssel zur Selbstliebe ist deshalb, sich unabhängig von anderen Menschen und deren Urteil zu machen.
- Paradoxerweise wirst du dadurch sogar attraktiver für andere.
Wie das mit der Selbstliebe genau funktioniert, schauen wir uns im nächsten Artikel an.
Frage: Was ist für dich die größte Hürde, wenn es darum geht, deinen Ex loszulassen? Schreibe einen Kommentar!
Du sprichst mir einfach jedes Mal aufs Neue aus der Seele .. du hast den Sinn einer Beziehung und einer Trennung verstanden und das tuen so wenige !!
Vor allem habe ich bei diesem Satz : Du kannst nicht das nächste Kapitel deines Lebens beginnen, wenn du ständig den letzten Abschnitt wiederholst.“
(Michael McMillan) , applaudiert. Das passt einfach eins zu eins zu mir. Ich beginne niemals etwas Neues, bevor ich das alte nicht abgeschlossen habe. Schließt man eine Trennung nicht in einer gesunden Form ab, so wird es einen immer wieder einholen und das egal, wie viele gute Partner man danach hat. Man hängt noch an dem alten. Und das ist falsch. Das verstehen auch wirklich sooo wenige Menschen. Sie suchen sich direkt einen neuen, aber das ist in fast allen Fällen erfolglos. Und das ist was du hier auch sagen möchtest.
Ich habe deine Texte immer geliebt und tue es immer noch !! DANKE !!!!
Hey Zeynep,
danke für deinen Kommentar und das positive Feedback =)
Der Satz hat auch bei mir viel Resonanz ausgelöst. Ich glaube, das ist teilweise einfach etwas menschliches… dass wir am Gewohnten festhalten. Egal, ob es materielle Dinge sind, die Arbeit oder eben eine Beziehung. Die Kunst ist halt echt, zu merken, wenn die Waage kippt und das Festhalten mehr Leid erzeugt, als das Loslassen. Und dann eben in Liebe loslassen und abzuschließen. Und ja, genau diesen Abschluss überspringen viele Menschen. Weil es schmerzhaft und unbequem ist. Aber sie zögern es eigentlich immer nur weiter hinaus, bis zur nächsten Trennung und der übernächsten… und irgendwann kommt es dann ganz dick.
Es gibt nichts kostbareres als die Fähigkeit, sich selbst ein guter Lebensgefährte zu sein. Das sollte eigentlich schon ein Unterrichtsfach in der Grundschule sein ^^
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag noch!
Norman
Hallo Norman,
ich bin so verdammt froh, diese Seite gefunden zu haben, da sie mich immer wieder ein Stückchen nach vorn bringt.
Ich finde mich sehr oft in den Artikeln wieder und finde die Lösungsvorschläge richtig toll. In meiner Therapie fehlt mir das. Meistens bekomme ich nur die Gründe für mein Denken/Verhalten genannt, aber nie, wie ich es ändern kann.
Ohne solche Beiträge, wäre ich nicht so weit gekommen obwohl noch ein langer Weg vor mir liegt.
Vielen Dank Norman. Mach weiter so.
Liebe Grüße Katrin
Hey Katrin,
danke für dein wundervolles Feedback! Es bewegt mich sehr, zu spüren, dass meine Gedanken dir in deinem Leben helfen. Danke, dass du mich das wissen lässt =)
Einen langen Weg haben wir glaube ich alle. Ich würde sogar behaupten, dass das Leben selbst eine Langzeittherapie ist ^^ Jeder hat irgendwo Probleme, Wunden und Pakete aus der Vergangenheit. Es geht hauptsächlich darum, wie man mit diesen Herausforderungen umgeht. Wie man den Weg geht. Und ich habe das Gefühl, du beschreitest deinen aktuell ganz erfolgreich =) Mach auch weiter so ;-)
Liebe Grüße
Norman
Lieber Norman,
zum Glück habe ich mit dem Thema Ex abgeschlossen, aber der Artikel lässt sich mMn auch wunderbar auf Freundschaften oder andere Situationen im Leben übertragen.
Auch ich möchte Dir für Deine hilfreichen und weiterführende Artikel danken! :)
Eine Frage stellt sich mir aber immer noch: Wie unterscheide ich Wollen von Brauchen?
In manchen Situationen ist das klar, in anderen eher nicht. Ich würde mich freuen, wenn Du vielleicht demnächst in einem Beitrag näher darauf eingehen könntest.
Herzliche Grüße
Hey Elena,
danje für deine Gedanken zum Beitrag und den wertvollen Hinweis! Ja, du hast recht… das Grundprinzip dahinter lässt sich auch auf viele andere Loslass-Situationen im Leben übertragen… Freundschaften wie du sagst, oder auch zum Beispiel wenn ein Haustier stirbt.. ich finde, da ist es auch nicht sinnvoll, den Schmerz direkt durch ein neues Haustier stillen zu wollen…
Danje auch für die wichtige Frage. Ich definiere den Unterschied zwischen Wollen und Brauchen für mich so: Ich frage mich „Kann ich auch ohne X glücklich und zufrieden (mit mir selbst sein)?“. Wenn nicht, dann brauche ich es zu meinem Glück. Wenn doch, dann will ich es wirklich.
Natürlich kann man sich bei so einer Frage aber auch leicht selbst belügen, wenn man sie sich nur einmal theoretisch stellt, deshalb finde ich es eher wichtig, sie im Hinterkopf zu behalten und das eigene Verhalten damit zu beurteilen… wenn sich zum Beispiel dein Partner mal ein Wochenende lang nicht meldet, fehlt dir dann wirklich etwas und leidest du? Oder kannst du das Wochenende auch so glücklich verbringen und fändest es nur einfach noch schöner mit ihm?
Genau dieses Gefühl dafür, was man eigentlich braucht oder will, kriegt man ja genau dadurch, dass man sich selbst wieder näher kommt =) Es ist also auch ein Bonuseffekt der Selbstliebe und des Fokus auf dich selbst.
Ich hoffe, das hat deine Frage beantwortet. Wenn nicht, frag einfach nochmal ;-) Aber ja, das ist auch ein gutes Thema, um es einmal ausführlicher in einem Beitrag zu erläutern.
LG Norman
Hallo Norman,
ich finde deinen Artikel super und in der Theorie macht das alles auch Sinn. Mir fällt die Umsetzung nur leider nicht so leicht, da einfach eine Menge äußerliche Faktoren eine Rolle spielen die es nicht so leicht machen sich auf sich alleine zu konzentrieren.
Ich war nach meiner Trennung schon mehrfach in der Phase das es bergauf ging, aber ich befürchte das war nur oberflächlich und deshalb bin ich so oft wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt worden. Jedes Mal aufs neue sehr schmerzhaft. Aber ich bin der Meinung das es sich auf Dauer lohnt sich mit seinen Problemen auseinander zusetzen und daran arbeitet. Was der andere Part daraus macht , kann man nicht beeinflussen und das muss man dann auch akzeptieren. Auch wenn es mir persönlich sehr schwer fällt weil ich mich dadurch von meinem Idealbild der Familie verabschieden muss.
Hey Franzi,
danke für deinen persönlichen Beitrag zum Thema =)
Ich denke, genau das ist das Grundproblem der allermeisten Menschen beim Loslassen… dass sie ein Idealbild, eine Wunschvorstellung, eine Erwartung in ihrem Kopf haben und an dieser verzweifelt festhalten. Falls du ihn noch nicht kennst, würde ich dir diesen Artikel einmal empfehlen, wo ich erkläre, wie wir uns mit genau diesem Phänomen immer wieder selbst das Leben schwer machen:
https://www.vernuenftig-leben.de/warum-ist-das-leben-so-schwer/
Das Paradoxe ist, dass wir uns damit sogar meist selbst von der Erreichung unserer Wunschvorstellung abhalten. Es wird zur selbsterfüllenden Prophezeiung. In meinem Buch über das Loslassen gehe ich konkreter darauf ein. Aber der Punkt ist folgender:
Oft wird es gerade dudurch einfacher, etwas zu erreichen, weil man es loslässt und eben nicht mehr so krampfhaft daran festhält. Weil man dann dem Leben wieder Raum gibt, um zu fließen und sich auf das einzulassen, was es einem bringt.
Festhalten und Kämpfen ist in den meisten Fällen einfach kontraproduktiv.
LG Norman
Guten Abend Norman,
einfach mal ein mega großes dickes von Herzen kommendes DANKESCHÖN an Dich!
In Deinen Zeilen erkenne ich stets, wo ich gerade stehe – ja, auch Du unterstützt mich dabei, meinen Kompass so auszurichten, dass ich, falls ich vom gesunden Kurs abgewichen bin, wieder zurückfinden.
Einen zauberhaften Restsonntag wünscht Dir (mir & jedem Menschen)
Angie
Hey Angie,
danke für deine lieben Zeilen =)
Du hast mir auf jeden Fall den Tag versüßt mit deinem lieben Kommentar =) Danke dafür!
Liebe Grüße und starte gut in die neue Woche!
Norman
Hallo Norman, wieder ein sehr guter Beitrag von Dir! Meine Herausforderung ist, Deine Ratschläge umzusetzen. Intellektuell habe ich alles verstanden und stehe vollstens hinter Deinen Aussagen – einzig meine Gefühle bekomme ich nicht immer ‚eingefangen‘. Ich hatte auch mit dem ‚Auslöser’meines Liebeskummers keine Beziehung, sondern er hat es im Vorfeld (vorläufige!) beendet (nett und freundlich- mit dem Zusatz ‚jetzt noch nicht‘ ). Mittlerweile habe ich auch eine Vermutung – er ist beziehungsunfähig und erträgt Nähe nicht – sobald es ernst wird, ‚ergreift er die Flucht‘. Zurück bin ich geblieben, die erst einmal verstehen lernen musste, was eigentlich passiert ist (denn ich habe bis vor kurzem noch daran geglaubt, dass es noch eine Hoffnung gibt. Mittlerweile habe ich für mich beschlossen, dass es nichts bringt, weiter Zeit in diesen Menschen zu investieren. Aus dem ‚Vielleicht‘ wird vermutlich nie ein ‚Ja‘ und ich habe umsonst gewartet. Was weh tut, ist der Anfang – der so voller Hoffnung und Zukunft war…aber eben nur eine Illusion. Und diese Illusion möchte ich loslassen und als das verstehen, was sie von Anfang an war: keine direkte Ablehnung meiner Person, sondern eine Lüge über die Zukunft. Vermutlich sogar eine unbewußte Lüge, an die ich aber geglaubt habe.
Viele Grüße und schönen Abend, Ella
Hey Ella Marie,
danke für deinen Kommentar =)
Ja, da stimme ich dir absolut zu: Das Verstehen ist immer nur der erste Teil… das Umsetzen meistens der schwierigere…
Aber meiner Erfahrung nach hilft es, wenn man sich einfach immer wieder mit diesen Themen und vor allem sich selbst beschäftigt… man wird mit der Zeit immer bewusster und kann mehr und mehr von seinem Wissen in den Alltag einfließen lassen. Es ist ja immer eine Entwicklung und selten eine Veränderung über Nacht =)
Ich finde es auch sehr gefährlich, wenn man sich an solche Hoffnungen klammert und sein eigenes Glück damit von einem anderen Menschen abhängig macht. Ich finde es gut, dass du diesen Weg bewusst nicht gewählt hast, sondern lieber dich selbst gewählt hast.
Liebe Grüße
Norman
Für mich bist du ein Heiliger.Du gibst mir soviel Kraft und langsam verstehe ich.Ich wünschte ich könnte dich mal persönlich treffen.Gruss Michael
Hey Michael,
danke für deine berührenden Zeilen! Es bewegt mich gerade sehr, zu lesen, was meine Arbeit bei dir und in deinem Leben bewirkt. Danke, dass du das mit mir teilst.
Ich hatte schon einmal die Idee, eine Art Meet-Up oder sowas zu machen… vielleicht kriegen wir das ja mal hin =) Momentan steht allerdings erst mal die Fertigstellung vom Buch im Vordergrund ^^
Liebe Grüße und starte gut in die neue Woche!
Norman
Hallo Norman – mich hat dieser Artikel auch angesprochen / berührt.
Ich denke seit mehr als 1 Jahr praktisch täglich an eine schwerwiegende Demütigung / Verletzung, die ich nach über 30 Jahren „hingebungsvollem gebraucht werden“ meinerseits dafür erhalten habe. Ich habe ihn losgelassen und wünsche ihm wirklich alles Gute für sein weiteres Leben. Aber Demütigung und Verletzung kann ich einfach nicht wegstecken.
Also: Loslassen ist immer noch mein Thema.
Vielen Dank für Deinen Artikel
Hey Brigitte,
danke für deinen persönlichen Kommentar =)
Ja, es ist nicht leicht, so eine Demütigung/Verletzung einfach hinter sich zu lassen. Aber am Ende ist es natürlich notwendig, denn du bist es ja, der dieses Paket weiter mit sich herumschleppt und auch in eine neue Beziehung wieder mitnimmt.
Manche Dinge brauchen aber auch einfach ihre Zeit. Vielleicht muss es bei dir noch etwas reifen, so wie ein Apfel an einem Baum und wenn es soweit ist, fällt es fast mühelos von selbst von dir ab. Das Wichtigste ist nur, dass man nichts verdrängt oder übergeht, sondern sich bewusst damit auseinandersetzt.
Liebe Grüße
Norman
Hallo Norman,
ich befinde mich gerade beim Versuch loszulassen.
Mein Freund (vllt.auch schon Ex) machen gerade eine Verschnaufpause. Wir sind erst seit 11 Monaten zusammen. Seit 11 Monaten das erste Mal ein WE alleine Zuhause.
Es ist so…Mein Freund ist im Grundschulalter aus Russland nach Deutschland gekommen. Die typische russische Erziehung hat oft wenig mit Herz zu tun. Er hat nie gelernt, Gefühle offen zu leben. Am Anfang unserer Beziehung ist das gar nicht so aufgefallen. Haben oft gekuschelt etc. Das war aber nur die ersten 2 Monate so. Danach hat er sich nicht mehr „verstellt“. Sprich wenige bis keine Umarmungen, Kuscheln, küssen. Er kann weder über Gefühle noch über Empfehlungen reden. Es ist öfter ein Reibungspunkt weil ich mich danach sehne, die körperliche Wärme seinerseits zu spüren. Trotzdem wurde meine Liebe immer intensiver zu ihm.
Vor einer Woche haben wir uns gestritten und jetzt braucht er Zeit zum Nachdenken. Er ist ein Kopfmensch und sieht alles sehr pragmatisch, kann bzw versucht sich nicht in einen hineinzuversetzen, sieht eher nur seinen Standpunkt.
Ich fühle mich bei dieser Verschnaufpause eher wie abgestellt und muss darauf warten bis er eine Entscheidung trifft. Das macht das ganze für mich extrem schwer :( Ich muss dazu sagen dass ich ein sehr einfühlsamer, emotionaler Mensch bin…
Der Text ist etwas länger geworden, aber es tut gut,es Mal zu teilen
Hey Anni,
danke für deinen persönlichen Kommentar =)
Ich verstehe deine Situation und deine Gefühle dazu, aber du schreibst selbst: „Ich fühle mich bei dieser Verschnaufpause eher wie abgestellt und muss darauf warten bis er eine Entscheidung trifft“ Du musst dich aber nicht so fühlen. Das kommt daher, weil du dein Glück von ihm und seiner Reaktion abhängig machst. Du hast jederzeit die Möglichkeit dich davon loszumachen und einfach auch jetzt schon zu versuchen, ohne ihn glücklich zu sein.
Du wirst ihn niemals ändern können und zu einem einfühlsamen und emotionalen Menschen machen. Das kann – wenn überhaupt – nur er selbst. Du solltest dich also bei der Gelegenheit fragen, ob es überhaupt das ist, was du wirklich auf Dauer willst und was dich glücklich macht oder ob es gerade eher ein Brauchen aufgrund emotionaler Abhängigkeit oder zurückgewiesenem Ego etc. ist.
Liebe Grüße
Norman
Hallo lieber Norman,
Zunächst möchte ich dir danken. Ich lese seit gestern deinen Blog und es hilft mir extrem, Dinge besser zu verstehen und du zeigst mir neue Wege zu denken. Ich gehe gerade durch eine sehr harte Trennung. Die letzten 4 Jahre habe ich komplett alles auf meinen ex Freund ausgerichtet und mich komplett emotional abhängig gemacht. Es gab nur ihn für mich und er war mir immer genug. Ich wollte und brauchte nicht mehr. Es gab viele Konflikte und er hat es nun beendet. Ich verstehe ihn. Jedoch merke ich, dass ich nicht mehr zurecht komme seitdem. Ich bin in einem tiefen Loch und habe keine sozialen Kontakte. Er schreibt mir noch oft dass es nicht anders ging und er mich liebt aber er will mich nicht mehr sehen und lebt bei einem Freund. Er macht mir jedoch Hoffnung und ich kann mit allem nicht mehr umgehen und mich auf nichts fokussieren. Ich fühle mich wertlos und finde keinen Weg raus. Wie kann ich ihn je loslassen. Was kann ich tun, um wieder zu mir zu kommen? Ich beginne morgen eine stationäre Therapie.
Danke für deine Stärke, die du mit diesen Blog vielen Menschen schenkst.
Grüße Kate
Hey Kathrin,
danke für dein positives Feedback =)
Und auch für deine persönliche Geschichte. Das klingt in der Tat nach einer emotionalen Abhängigkeit.
Du schreibst „Er macht mir jedoch Hoffnung“… das sagen wir oft so und es ist so leicht, dadurch die Verantwortung auf den anderen auszulagern, aber in Wirklichkeit ist nicht er es, der dir Hoffnung macht, sondern du dir selbst. Du hast jederzeit die Wahl, den Kontakt auch zu beenden und dich seinen Nachrichten nicht mehr auszusetzen und deine Hoffnungen nicht mehr zu schüren.
Klar ist das auch von ihm nicht gut, aber du kannst ja niemals andere beeinflussen sondern immer nur dein eigenes Denken und Handeln.
Ich kann dir nur raten, was ich eigentlich gefühlt in jedem Beitrag zu dem Thema rate: Fokussiere dich auf dich selbst. Löse dich von ihm. Du schreibst selbst, du hast wenige soziale Kontakte… geh raus und suche welche. Das ist heute einfacher denn je. Im Zweifel von der Couch aus über ne Smartphone-App. Nimm dir selbst, was du brauchst. Dann brauchst du ihn auch nicht mehr =)
Liebe Grüße
Norman