Vermeide Eile und Überfluss.
Dies ist ein weiterer wichtiger Punkt, den es bei der Besserung des Lebens zu berücksichtigen gilt.
Warum, verrate ich dir jetzt.
„Eine Menge ist fürs Lernen lästig, nicht fördernd;
viel nützlicher ist es, mit wenigen Schriftstellern sich recht beschäftigen, als viele durchzublättern.“
(Lucius Annaeus Seneca: Von der Gemütsruhe)
Ganz so, wie man nach einem guten Essen zunächst einmal eine Pause einlegen muss, um die Speise zu verdauen, so muss man auch die geistige Nahrung zunächst einmal verdauen, bevor man weiteres nach schiebt.
Man muss dem gelernten Zeit geben um sich zu setzen, denn erst dann können wir es zur Anwendung bringen und es bereichert unser Leben.
Ähnlich wie die Speise erst unseren Körper bereichert, wenn sie verdaut ist.
Solange sie noch im Magen liegt und wir ohne Rücksicht weiter essen, wird es unweigerlich dazu kommen, dass sie unseren Körper wieder verlässt, wo sie hinein gekommen ist.
Es ist besser wenige Erkenntnisse langsam in den Geist hinein zu gießen, als vieles hastig hinein zu schütten und wenig davon zu behalten.
Hinzu kommt noch, dass unser Geist stets aufgewirbelt wird, wenn etwas neues dazu kommt.
So wie sich in einem Bach der Sand aufwirbelt und das Wasser trüb wird, wenn man einen großen Stein hinein wirft, so verklärt sich auch die Sicht unseres Geistes, wenn wir ihm vieles und großes hinzufügen.
Wir sehen nicht mehr, worauf es wirklich ankommt.
Erst nach einiger Zeit setzt sich die Trübung ab und wir können das gelernte klar betrachten.
Es ist wichtig dem gelernten Zeit zu geben sich zu setzen, damit man die Perlen seines Geistes klar erkennen kann und nicht im trüben fischt.
Weniger ist manchmal mehr. Haben dich Eile und Überfluss auch schon einmal ausgebremst?
Foto: Flickr, „Evan Bench“, CC BY 2.0
Hallo Norman,
danke für den guten Impuls.
Er erinnert mich an den Buchtitel von Lothar Seiwert: „Wenn du es eilig hast, gehe langsam.“
Und es ist so wahr.
Weniger ist oft so viel mehr. Das merke ich auf meiner eigenen Reise immer stärker.
Ein gutes Buch dazu ist von Greg McKeown: „Essentialism: The Disciplined Pursuit of Less.“ Sehr lesenswert.
Viele Grüße,
Johannes
Hey Johannes,
vielen Dank für deinen bereichernden Kommentar =D
Den Spruch kenne ich, allerdings eher aus dem Buddhismus. Die beiden Bücher sind mir unbekannt… werde ich mir bei Gelegenheit mal anschauen, danke.
Hast du Beispiele, wo du es merkst? Ich merke es zum Beispiel auch ziemlich stark hier beim Schreiben… Ich habe ziemlich viele Ideen, aber wenn ich möglichst viele davon umsetzen möchte, wird meist nichts gutes daraus. Wenn ich mir aber eine aussuche und mich voll und ganz auf sie konzentriere, entwickelt sich meist was großartiges =)
Liebe Grüße
Norman
Hallo Norman,
dieser kurze Artikel ist schon seit langem hier zugänglich, doch für mich gerade jetzt sehr passend. Mit meinem Wissendurst und dem Verlangen Neues zu entdecken, merke ich öfter, wie ich an innere Grenzen stoße und dass es Zeit braucht bis sich Neues setzt.
Danke für diese liebevolle Erinnerung und das Bild mit dem Bach, dem Stein und dem aufwirbelnden Sand.
Es grüßt aus Bremen
Marina
Hey Marina,
danke für dein Feedback =)
Schön zu sehen, dass auch die etwas älteren Beiträge immer noch relevant sind =) Danke, dass du mich das hast wissen lassen!
LG Norman