Was will ich? (Test)

Ist es wahre Liebe? (Diese 11 Merkmale verraten es dir)

Was ist wahre Liebe?

“Wahre Liebe ist, wenn man ohne den anderen nicht mehr leben kann.“

So oder so ähnlich sehen es gefühlt 99 % unserer Gesellschaft.

Ich sage: Bullshit!

Das ist keine Liebe, das ist Abhängigkeit.

Wahre Liebe ist etwas völlig anderes.

Weil dieser Irrglaube für fast all unser Leid in Sachen Liebe verantwortlich ist, schauen wir uns hier einmal an:

  • Was der erschreckende Unterschied zwischen Liebe und emotionaler Abhängigkeit ist.
  • Warum du die Liebe so falsch verstehst.
  • Was wahre Liebe wirklich bedeutet.
  • Und an welchen 11 überraschenden Merkmalen du wahre Liebe erkennen kannst (Nr. 9 ist sehr unbequem).

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Was wahre Liebe nicht ist

Die meisten Menschen haben wie gesagt ein völlig falsches Verständnis von Liebe. Sie denken, Liebe sei…

  • wenn sie ohne den anderen nicht mehr leben können oder wollen
  • wenn sie sich selbst für den anderen opfern würden
  • wenn sie jemandem nicht mehr von der Seite weichen und am liebsten 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche mit ihm verbringen wollen.

Und wie wir bereits festgestellt haben, ist das keine Liebe, sondern reine Abhängigkeit. Emotionale Abhängigkeit.

Wahre Liebe ist … keine emotionale Abhängigkeit

Aber was ist der Unterschied und warum verstehen so viele Menschen die Liebe dann falsch?

 

Der erschütternde Unterschied zwischen Liebe und emotionaler Abhängigkeit

Emotionale Abhängigkeit besteht immer dann, wenn du jemanden oder etwas brauchst.

Du brauchst diesen Menschen, weil…

  • er deine innere Leere füllt
  • du nicht mit dir alleine sein kannst oder willst
  • er dafür sorgt, dass du dich besser fühlst, deinen Alltag besser meisterst oder besser bei deinen Freunden dastehst.

Er gibt dir etwas, was du dir nicht selbst geben kannst.

Du merkst es schon. All das sind nicht wirklich edle Gründe und deshalb hat emotionale Abhängigkeit auch rein gar nichts mit Liebe zu tun.

Emotionale Abhängigkeit ist genau das Gegenteil von Liebe, nämlich purer Egoismus.

 

Warum emotionale Abhängigkeit purer Egoismus ist

Warum das so ist haben wir ja schon beim Thema “um die Liebe kämpfen” ausführlich besprochen:

Wenn du einen anderen brauchst, damit es DIR besser geht, dann geht es nicht um den anderen, sondern immer nur um DICH.

Deshalb ist der Begriff Liebe, so wie wir ihn im Alltag verwenden, eigentlich total fehl am Platze. Wir sagen zwar, wir würden etwas oder jemanden lieben, aber in Wahrheit lieben wir nur uns selbst:

  • Ich liebe dieses Restaurant.
  • Ich liebe dieses Buch.
  • Ich liebe dich.

All das sind keine Ausdrücke von wahrer Liebe. Es sind Tricks von unserem Ego, mit denen es vortäuschen will, dass ihm noch etwas anderes als es selbst wichtig sei. In Wahrheit drückt es aber genau das damit aus:

Warum sagst du, dass du dieses Buch, dieses Restaurant oder diesen Menschen liebst?

Weil es dir eigentlich nur um dich geht und du damit ausdrücken willst, dass dieses Restaurant, dieses Buch oder dieser Mensch machen, dass es dir besser geht. Vielleicht sogar, um dich damit hervorzutun und dich durch deinen guten Geschmack oder deine Bildung zu definieren. Oder damit ein anderer Mensch diese Liebe erwidert.

Am Ende geht es immer nur um dich.

Ja, ich weiß. Das muss man erst einmal verdauen.

Woher kommt nun aber dieses total verkehrte Verständnis von Liebe?

 

Warum wir die Liebe falsch verstehen (3 Gründe)

Kurz: Aus den Medien.

Und damit meine ich nicht nur unsere modernen Medien, sondern schon die frühsten Geschichten und Sagen mit romantischen Inhalten.

Denn genau das ist eigentlich der Kern des ganzen Missverständnisses:

 

Die Romantik – Der Ursprung des Missverständnisses „Liebe“

Romantik gibt es genau aus einem Grund:

Um Herzschmerz zu erzeugen und einen Leser / Hörer / Zuschauer emotional in eine Geschichte einzuwickeln.

Merkst du es? Es ist ein Werkzeug, um dich emotional zu binden. Und genau das geschieht dann natürlich auch, wenn wir diese romantischen Vorstellungen auf unsere echten Beziehungen übertragen: Emotionale Abhängigkeit.

Wahre Liebe ist … nicht Romeo und Julia!

Vor noch nicht allzu langer Zeit, hatte Romantik rein gar nichts mit Beziehungen zu tun. Die Ehe war beispielsweise noch um das 18te Jahrhundert herum eine rein wirtschaftliche oder politische Zweckgemeinschaft. Es war sogar die Regel, dass leidenschaftliche Affären außerehelich geführt wurden.

Das alles änderte sich mit der “Romantisierung” der Gesellschaft, wie ich es jetzt einfach einmal nenne. Eben weil uns Geschichten schon seit so langer Zeit vorgaukeln, dass richtige Liebe diese emotionale Abhängigkeit sei, haben wir dieses Ideal übernommen.

So wie wir das Ideal der 90-60-90-Figur übernehmen, weil wir es ständig vor der Nase haben, übernehmen wir auch diese romantische Vorstellung von Liebe.

Das heißt aber weder, dass diese romantische Vorstellung, noch die 90-60-90-Figur das erstrebenswerte Optimum sind, das uns wirklich glücklich macht. Eigentlich heißt es sogar das Gegenteil, denn wir wollen diese Dinge nicht aus eigenem Antrieb oder eigener Überzeugung, sondern aus Gründen, die nicht unsere eigenen sind. Weil die Gesellschaft es uns zeigt. Weil wir der Illusion anheim fallen, dass wir endlich glücklich sein können, wenn wir diese Dinge haben. Und genau das ist das Patentrezept zum Unglücklichsein!

Deshalb glauben wir also an dieses romantische Märchen. Und deshalb leiden wir auch so unter diesen unerfüllbaren Erwartungen und letztlich unter Liebeskummer. Heute werden wir sogar mehr als jemals zuvor damit konfrontiert.

 

Das Twilight-Phänomen – Wie das Missverständnis befeuert wird

Eben weil es so gut als emotionales Bindemittel funktioniert, ist Romantik der Klebstoff für fast jede Art von Serie / Kinofilm / Roman oder Tierdokumentation.

  • Cinderella
  • Titanic
  • Twilight

Um nur einige Paradebeispiele zu nennen. Deshalb nenne ich es übrigens auch gerne das “Twilight”-Phänomen , weil es diese Filmreihe wirklich auf die Spitze treibt.

Überall wird uns vorgeführt, dass dieses romantische Ideal einfach das Nonplusultra ist und wir niemals glücklich sein können, wenn wir es nicht auch in unserem Leben haben.

Und deshalb leiden wir, denn im wahren Leben sind diese überzogenen Erwartungen einfach kaum zu erfüllen.

Ja, ich weiß, ich bin unromantisch …

Die Krönung sind dann diese “Liebe ist”-Sprüche, die man mittlerweile auf alle möglichen Dinge druckt:

  • Liebe ist …  das Gefühl, von jemandem gebraucht zu werden, der genauso empfindet.
  • Liebe ist … wenn die Realität schöner ist als jeder Traum.
  • Liebe ist … niemals ohne den anderen sein zu wollen.
  • Liebe ist … wenn man sich gegenseitig vervollständigt.

Genau die Menschen, die Liebe mit emotionaler Abhängigkeit verwechseln, tragen ihr Missverständnis dann auch noch mit Pauken und Trompeten raus in die Welt. Und natürlich verkauft es sich gut, weil es doch so schön romantisch ist …

Verzeih, wenn ich etwas harsch wirke. Ich denke dabei vor allem an mich selbst und spreche zu meinem alten Ich, weil ich früher auch sehr empfänglich für diese Vorstellung von Liebe war.

Und als ob das alles nicht schon genug wäre, kommt dann auch noch unser eigener Körper ins Spiel und trägt auch noch seinen Teil zum Missverständnis „Liebe“ bei:

 

Die Verliebtheit – Wie wir uns selbst falsche Vorstellungen schaffen

Verliebt sein ist wie ein Drogenrausch …

Und das meine ich nicht nur im positiven Sinne.

Wenn wir verliebt sind, schüttet unser Körper einen Hormoncocktail aus, der unsere Wahrnehmung stark beeinflusst. Wir sehen alles durch die berühmte „rosarote Brille“.

Das muss so sein. Durch dieses „Programm“ bietet uns die Natur die Chance, uns näher auf einen Menschen einzulassen, ohne ständig kritisch zu prüfen, was uns vielleicht doch nicht an ihm gefallen könnte. Würden wir das tun, fänden wir ziemlich schnell an jedem potentiellen Partner einen Grund, uns lieber noch einmal anderswo umzuschauen.

Wir haben Schmetterlinge im Bauch und wollen am liebsten jede Sekunde des Tages mit dem anderen verbringen, weil es uns bei ihm so super geht.

Ja, genau. Er macht, dass es dir besser geht …

Deshalb denken wir, Liebe sollte so sein. Wenn ich jemanden liebe, dann soll ich jede Sekunde mit ihm verbringen wollen, Schmetterlinge im Bauch haben und mich ständig nach ihm sehnen.

Das ist ein großer Irrtum!

Die Verliebtheit hört zwangsläufig irgendwann auf und macht platz für eine neue, tiefere Phase der Beziehung.

Aber wenn man Liebe mit diesem romantischen Verliebtsein verwechselt, denkt man spätestens an diesem Punkt, dass das hier wohl nicht die wahre Liebe sein kann. Schließlich fühlt man es plötzlich nicht mehr so wie vorher. Und dann sucht man sich den Nächsten. Und dann wieder den Nächsten, usw.

Ok, jetzt wissen wir also, was Liebe nicht ist und warum wir dieses falsche Verständnis davon haben. Aber was bedeutet Liebe denn nun wirklich?

 

11 überraschende Merkmale von wahrer Liebe

Weil ich nichts davon halte, Dinge nur zu kritisieren, ohne konstruktive Vorschläge zu machen, schauen wir das Ganze einfach mal im beliebten “Liebe ist…“-Format an.

Also, was ist wahre Liebe?

 

1) Wahre Liebe ist … bedingungslos

Wahre Liebe ist bedingungslos

Und damit meine ich wirklich ohne jegliche Bedingung.

Selbst der Gedanke, jemanden nur zu lieben, wenn derjenige einen auch liebt, ist bereits eine Bedingung und damit niemals wahre Liebe!

Das lassen wir besser einmal kurz sacken.

Ich weiß, dass es rigoros klingt und nun wahrscheinlich einige erst einmal ihr Verständnis von Liebe hinterfragen müssen oder einfach mauern, weil sie es nicht aufgeben wollen und schon so viel in diese Illusion investiert haben. Falls sie nicht schon lange weggeklickt haben. Aber wenn du wirklich ehrlich zu dir selbst bist, erkennst du, dass es wahr ist:

Das, was du immer für Liebe gehalten hast, ist nichts anderes als eine wechselseitige Befriedigung.

Sobald du eine Bedingung für die Liebe stellst, ist es keine bedingungslose Liebe mehr. Dann ist es ein simples Tauschgeschäft, eine Übereinkunft:

  • Ich gebe dir mein Butterbrot, wenn du mir deinen Schokoriegel gibst.
  • Ich gebe dir 10 Euro, wenn du mir diese Vase gibst.
  • Ich gebe dir meine Liebe, wenn du mir deine gibst.

 

2) Wahre Liebe ist … keine Konvention

Wahre Liebe ist keine Konvention

Die Liebe, so wie du sie bisher verstanden hast, ist nichts anderes als eine Konvention.

Es ist eine Verhaltensnorm:

“Ich verhalte mich gegenüber dir so, wenn du dich gegenüber mir so verhältst.”

Es ist ein künstlich geschaffenes Handels-System, eine Währung, genauso wie Geld:

  • Wir geben Liebe, weil wir welche zurückbekommen wollen.
  • Wir behalten sie, wenn wir befürchten nichts zurückzubekommen.
  • Wir investieren sie in eine zukunftssichere Beziehung.
  • Manchmal haben wir sogar das Gefühl, jemandem Liebe zu schulden oder dass jemand sie uns schuldet.

Die wahre Liebe ist das genaue Gegenteil:

  • Wenn ich sie schenke, ohne etwas dafür zurückbekommen zu wollen.
  • Wenn ich mich schon alleine dadurch gut fühle, dass ich dem anderen meine Liebe schenken kann.
  • Ohne Bedingung, ohne Erwartung, ohne Absicht für die Zukunft.
  • Wenn ich einfach überquelle davon und es mit jemandem teilen will.

Erkennst du den Unterschied? Die Freiheit? Das Lieben-Wollen aus freien Stücken, anstatt das brauchen, Einfordern und Handeln damit?

Wahre Liebe ist kein Tauschgeschäft:

Wenn du jemanden lieben willst, dann musst du nicht darauf warten, dass er dich zurück liebt. Du kannst ihm deine Liebe schenken, ohne etwas dafür zu erwarten.

Ein Sprichwort sagt:

Natürlich ist es dann ein Anderes, diese Liebe auch anzunehmen.

 

3) Wahre Liebe ist … Freilassen

Wahre Liebe ist Freilassen

Wahre Liebe sperrt andere nicht ein oder versucht sie an sich zu binden. Sie lässt sie aus Liebe zu ihnen los. Damit sie sich selbst verwirklichen und der Mensch bleiben können, den man liebt.

Es ist wie mit einem Schmetterling, der sich auf deine Hand setzt: Wenn du versuchst, ihn zu kontrollieren – festzuhalten – dann geschieht eines von zwei Dingen:

  1. Du verschreckst den Schmetterling durch die Bewegung deiner Hand und er verlässt dich sofort.
  2. Du hältst ihn so fest, dass du ihn verletzt, ihm womöglich die Flügel brichst und er nie wieder fliegen kann.

Das einzig Richtige ist also, den Schmetterling gar nicht kontrollieren zu wollen, sondern einfach dankbar dafür zu sein, dass er da ist und ihn in Liebe kommen und gehen zu lassen, wie er es möchte.

Selbst wenn das bedeutet, dass man den anderen auch aus der Beziehung “entlässt”.

Sogar wenn es heißt, dass man den Menschen, den man liebt, mit einem anderen zusammensein lässt.

Das ist wohl einer der am schwersten zu verstehenden Punkte aber eigentlich ist es ganz logisch:

Wenn jemand in einer Beziehung leidet und sich nicht verwirklichen, er selbst sein oder glücklich sein kann, ist das Loslassen des Partners aus Liebe die einzig richtige Lösung. Jede andere Alternative führt zu Leid:

  • Option a) Du hältst denjenigen ohne Rücksicht weiter fest und lässt ihn “dir zuliebe” weiterleiden. Er wird immer unglücklicher, was sich natürlich auch auf die Beziehung und dich und ggf. sogar Dritte (z.B. Kinder) auswirkt und am Ende alle unglücklich macht.
  • Option b) Der andere verwirklicht sich ohne Rücksicht auf dich einfach selbst und lässt dich damit leiden. So wirst du immer unglücklicher, was sich am Ende ebenfalls auf die Beziehung auswirkt und alle unglücklich macht.

Ja, es ist unschön, aber in der Regel ist in Liebe loslassen einfach wirklich die einzig richtige Lösung.

Und nein, das ist dann keine „Trennung trotz Liebe“, sondern eine Trennung aus Liebe.

 

4) Wahre Liebe ist … nicht eifersüchtig

Wahre Liebe ist nicht eifersüchtig

Oh ja, ich höre den Protest schon:

“Aber ein gewisses Maß an Eifersucht ist doch ein Beweis für die Liebe!”

Nein. Absolut nicht.

Leute, die sich wünschen, dass ihr Partner eifersüchtig sein soll, haben in der Regel ein sehr geringes Selbstwertgefühl (siehe den nächsten Punkt).

Sie brauchen die Eifersucht des Partners dann, um sich selbst geliebt und umworben zu fühlen.

Wenn du einen anderen wirklich wahrhaft liebst, musst du nicht eifersüchtig sein. Selbst dann nicht, wenn er mit einem Menschen ausgeht und Spaß hat, der sogar noch auf ihn steht. Weil du nicht darauf angewiesen bist, etwas zurückzubekommen (Liebe ist bedingungslos) und weil du ihm seine Freiheit und sein Glück gönnst (Liebe lässt frei).

Wahre Liebe hat nichts mit Angst zu tun. Sie ist das genaue Gegenteil von Angst:

Solange Angst da ist, kann wahre Liebe nicht sein, weil Angst immer vom Ego ausgeht.

Es handelt sich immer um eine Verlustangst. Dein Ego hat Angst …

  • das Gefühl des Geliebtwerdens zu verlieren
  • die gemeinsame Zukunft zu verlieren
  • die Werstschätzung zu verlieren, die es durch diesen Menschen bezieht

So wie das Licht die Dunkelheit vertreibt, vertreibt wahre Liebe die Angst. Die beiden schließen sich gegenseitig aus.

Wahre Liebe bedeutet zu vertrauen. Nicht nur dem Partner zu vertrauen, sondern auch dem Leben an sich zu vertrauen, dass es gut sein wird, wie es kommt.

 

5) Wahre Liebe ist … ein Bonus

Wahre Liebe ist ein Bonus

Ja, auch das klingt sehr schockierend.

Ist Liebe nicht der Kern von allem? Geht es nicht immer und überall nur um Liebe und ist Liebe nicht das Wichtigste im Leben?

Ja, generell schon, aber in erster Linie die Liebe zu dir selbst. Klingt egoistisch, ist aber das genaue Gegenteil davon:

Erst wenn du mit dir selbst im reinen bist und dich vollkommen akzeptierst und liebst und für dich sorgst, kannst du auch wirklich wahre Liebe zu anderen entfalten.

Warum?

Weil du ansonsten nur versuchst, deine Mängel durch sie zu füllen und dich durch sie besser zu fühlen, was wiederum Bedingungen sind und keine wahre Liebe.

Deshalb sollte wahre Liebe – so komisch sich das auch anhört – immer nur ein Bonus sein. Etwas, das obendrauf kommt auf deine Selbstliebe und natürlich die deines Partners.

Nur dann könnt ihr euch wirklich gegenseitig Liebe schenken. Nicht weil ihr sie braucht, sondern weil ihr sie geben wollt. Merkst du, wie plötzlich eine ganz andere Basis entsteht?

Deshalb ist Selbstliebe bzw. “gesunder Egoismus” immer das A und O und die Vorstellung der romantischen Hingabe und des Märtyrertums für den anderen völliger Unsinn!

 

6) Wahre Liebe ist … nur in dir

Wahre Liebe ist nur in dir

Liebe ist eine Eigenschaft, die nur in dir selbst ruht.

Wer die Liebe, im außen sucht, der sucht vergeblich. Sie ist von nichts anderem anhängig als von dir selbst.

Die meisten Menschen verstehen unter Liebe aber ein eigenständiges “drittes” Ding, das zum Beispiel in einer Beziehung zwischen zwei Menschen entsteht und dann eben auch abhängig von diesen beiden Menschen und ihren Handlungen ist. Ein wackliges Gebilde, das von zwei Menschen behutsam jongliert, gepflegt oder am Leben erhalten werden muss.

Genau das ist nicht der Fall.

Die Liebe ist ein Gefühl in dir, das unabhängig von anderen da ist – oder eben nicht.

Ja, es kann entstehen und wieder vergehen, aber nicht weil ein anderer etwas tut oder nicht tut. Es entsteht und vergeht aus sich selbst heraus und niemand kann diesen Vorgang beeinflussen. Auch nicht du selbst.

Entweder ist es im Bezug auf eine andere Person da, oder nicht.

Das einzige, was du tun kannst, ist dieses Gefühl anzunehmen.

Es ist wie die Liebe zu einem Kind: Seine Eltern lieben es, ohne dass das Kind etwas dafür tut oder sich in einer bestimmten Weise verhält. Bedingungslos und unabhängig eben. Zumindest sollte es so sein.

Deine Liebe hängt einzig und allein von dir ab und die Liebe deines Partners einzig und allein von ihm. Deshalb bringt es auch nichts, um die Liebe zu kämpfen, wenn diese bei dem anderen nicht mehr da ist. Weil es hier um seine Liebe geht und nicht um deine. Du kannst sie nicht beeinflussen. Aber du kannst in Liebe loslassen und diesen Menschen sogar trotzdem weiter lieben, weil deine Liebe ja nur von dir abhängt.

 

7) Wahre Liebe ist … immer und für jeden da

Wahre Liebe ist immer und für jeden da

Wahre Liebe ist immer da und für jeden.

So wie eine Blume auf einem Feld für jeden da ist und duftet, vor allem für den, der sich Zeit für sie nimmt.

Der Egoist reißt sie heraus und nimmt sie mit, damit er sich noch mehr an ihr erfreuen kann und kein anderer sie ihm wegnimmt.

Was passiert? Sie verwelkt.

Wenn du sie aber stehen und sich weiter entfalten und auch für andere da sein und duften lässt, dann ist sie auch weiter für dich da.

Du kannst dich am Dasein dieser Blume erfreuen, egal ob du ihr gerade nah oder fern bist. Und du kannst Liebe empfinden und geben, egal, ob der, den du liebst, gerade bei dir ist oder nicht. Und egal, ob er dich zurückliebt oder nicht.

 

8) Wahre Liebe ist … ganzheitlich

Wahre Liebe ist ganzheitlich

Wenn du etwas oder jemanden wirklich liebst, dann liebst du das ganze Paket, nicht nur einen Teil davon.

So verstehen wir Liebe aber nicht im täglichen Leben. Was wir meinen, wenn wir sagen, dass wir etwas oder jemanden lieben ist, dass wir eine bestimmte Art und Weise von ihm lieben.

Ich liebe meinen Partner, weil …

  • er mich zum Lachen bringt.
  • er mich versteht.
  • ich ihm vertrauen kann.
Du liebst Seiten an deinem Partner, die DIR guttun.

Liebst du diesen Menschen auch noch, wenn er dich …

  • zum Weinen bringt?
  • total falsch versteht?
  • betrügt?

Nein? Dann ist das keine wahre Liebe. Punkt.

“Aber wie kann ich jemanden lieben, der mich betrügt?”

Nochmal: Wahre Liebe ist bedingungslos.

Das heißt nicht, dass du deinem Partner einen Freifahrtschein erteilen sollst und auch nicht, dass du ihm aus Liebe jeden Fehltritt verzeihen musst. Es heißt nicht einmal, dass du die Beziehung nicht beenden solltest, wenn sich diese Parameter ändern, denn es kann ja sehr wohl ein Punkt sein, mit dem du nicht leben willst, weil du so nicht glücklich sein kannst und weil Selbstliebe immer vorgeht und die Basis ist.

Es heißt nur, dass deine Liebe zu dieser Person nicht von all diesen Faktoren abhängt. Sie ist da oder nicht. Und sie kann trotz eines Betruges da sein und trotz dem Ende einer Beziehung. Wir erinnern uns:

“Lieben tut man obwohl …”

Aber ja, die Liebe kann unabhängig davon auch vergehen…

 

9) Wahre Liebe ist … vergänglich

Wahre Liebe ist vergänglich

Auch das klingt erst einmal unangenehm.

Sehnen wir uns doch nach der einen, der ewig währenden Liebe bis zum Tod und darüber hinaus (das Twilight-Phänomen lässt grüßen).

Aber die Wahrheit ist, dass auch die wahre Liebe vergänglich ist. Und das ist auch gut so, denn:

Wenn etwas ewig dauert und garantiert ist, wird es uninteressant und wertlos.

Ich bringe den Vergleich oft und mache auch hier nicht davor halt:

  • Wenn Diamanten wie gewöhnliche Kieselsteine überall herumliegen würden, wären sie nichts wert.
  • Wenn unser Leben endlos wäre, wäre es nichts wert. Wir hätten keine Motivation, je etwas zu erledigen und etwas mit unserem Leben anzufangen (weshalb wir den Tod brauchen).
  • Und wenn die Liebe endlos wäre, hätten wir keinen Anreiz mehr, uns um den anderen zu bemühen oder unsere Liebe auszudrücken. Er wird uns ja sowieso für immer lieben.

Das ist der Grund, warum so viele Beziehungen heutzutage kurz nach der Hochzeit zerbrechen. Weil dieses Gefühl der Sicherheit – auch wenn es natürlich nur eine Illusion ist – der ganzen Sache den Reiz nimmt.

Es ist und war schon immer so: Du willst, was du nicht haben kannst.

Und was du hast, willst du irgendwann nicht mehr.

Deshalb tut es meiner Meinung nach jeder Beziehung nur gut, wenn man sich darüber klar ist, dass der Partner sich jeden Tag auch dafür entscheiden kann, diese Beziehung nicht mehr weiterführen zu wollen. Und dass man das selbst natürlich auch kann! Das ist meiner Meinung nach sogar ein essenzielles Kennzeichen einer gesunden Beziehung.

“Das ist aber ziemlich riskant und vage, so zu lieben.”

Nein, ist es nicht. Es ist ehrlich, denn dieses Risiko besteht ohnehin in jeder Beziehung, nur versuchen wir es meist bewusst zu ignorieren und das ist wie gesagt nicht förderlich. Und das bringt uns auch schon zum nächsten Punkt:

 

10) Wahre Liebe ist … ehrlich

Wahre Liebe ist ehrlich

Sie hat nichts mit Taktiken und Strategien zu tun.

Keine Spielchen, um jemanden zu erobern, ihn zurückzugewinnen oder dem Objekt der Begierde sogar andere Optionen zu vermiesen.

Das alles braucht wahre Liebe nicht, weil sie nicht darauf angewiesen ist, etwas zu bekommen. Sie wird einfach gegeben und das ist schon genug.

Wahre Liebe ist nicht berechnend, denn wahre Liebe hat nichts mit dem Kopf zu tun:

 

11) Wahre Liebe ist … keine Entscheidung

Wahre Liebe ist keine Entscheidung

Sie ist intuitiv, aus dem Bauch bzw. dem Herzen heraus.

Entweder sie ist da oder nicht.

Du kannst sie nicht heraufbeschwören und auch nicht mit Argumenten verdrängen. Und du kannst sie nicht festhalten.

Das einzige was du tun kannst, ist sie zulassen.

Deshalb bringt es auch nichts, in Beziehungsfragen zu grübeln und eine rationale Entscheidung herbeiführen zu wollen.

Über die Liebe mit dem Kopf entscheiden zu wollen gleicht dem Versuch, einen Nagel mit einem Waschlappen einzuschlagen.

Wir nutzen ein Instrument, das rein gar nichts mit diesem Vorgang zu tun hat.

Deshalb gibt es in Wahrheit auch keine Antwort auf die Frage, warum du jemanden liebst. Ja, du kannst wieder mit Eigenschaften Antworten, die du an ihm liebst (vergl. Punkt 8), zum Beispiel …

  • seinem guten Aussehen,
  • seinem Humor,
  • seiner Fürsorglichkeit.

Aber all das sind Eigenschaften, die auch andere Menschen haben, die du nicht liebst. Sie haben also absolut gar nichts mit deiner Liebe zu tun.

Wahre Liebe lässt sich nicht begründen. Und das ist nichts anderes als ein weiterer Beweis dafür, dass wahre Liebe bedingungslos ist, denn sobald du Gründe dafür formulieren könntest, wären das gleichzeitig Bedingungen für deine Liebe.

 

12) Bonus: Wahre Liebe ist … im Hier und Jetzt

Wahre Liebe ist im Hier und Jetzt

Klingt erst einmal offensichtlich.

Wo sollte die Liebe sonst stattfinden, wenn nicht hier und jetzt?

Die Antwort ist natürlich in der Vergangenheit und Zukunft.

Und genau da sind wir viel öfter unterwegs, als wirklich im Hier und Jetzt. Ja, auch in Sachen Liebe.

Wenn es um die Liebe geht, denken wir oft zurück an eine verflossene oder verpasste Liebe. Das ist keine Liebe, das ist Nostalgie, Sehnsucht oder Trauer.

Manchmal denken wir auch an eine mögliche, zukünftige Liebe oder gar an die große Liebe und ob und wann wir sie endlich erfahren werden. Oder daran, ob und wie unsere Beziehung in Zukunft aussehen wird. Ob sie sich lohnen wird? Auch das ist keine Liebe, das sind Hoffnungen und Ängste.

Wahre Liebe kann immer nur in der Gegenwart stattfinden. Genau jetzt, genau hier.

Wenn ich jetzt in diesem Moment meinen Partner Liebe und es keine Rolle spielt, ob er mich vielleicht in 5 Jahren verlässt oder ob ich noch vor 5 Monaten für einen anderen Menschen so empfand.

Wahre Liebe ist keine Investition. Es geht nicht darum, möglichst zukunftssicher oder beständig zu lieben. Es geht darum, Liebe zu erfahren. Und das geht nur in der Gegenwart.

(Tipp: Zweifelst du an deiner Beziehung? Mach den Online-Test „Soll ich mich trennen?“ und finde heraus, ob die Liebe noch da ist.)

 

Fazit

Wahre Liebe ist bedingungslos.

Was ist Liebe?

Wir verwechseln Liebe in der Regel mit emotionaler Abhängigkeit.

Das ist genau das Gegenteil von Liebe, denn dabei ist der andere nur ein Mittel, damit es uns besser geht.

Wir haben fast alle dieses falsche Verständnis von Liebe, weil es uns  als romantisches Ideal eingetrichtert wird und das Phänomen der Verliebtheit diesen Eindruck verschärft. Mit wahrer Liebe hat das aber nichts zu tun:

Wahre Liebe ist…

  • bedingungslos
  • keine Konvention
  • Freilassen
  • nicht eifersüchtig
  • ein Bonus
  • nur in dir
  • immer und für jeden da
  • ganzheitlich
  • vergänglich
  • ehrlich
  • keine Entscheidung
  • immer im Hier und Jetzt

Im Grunde beschreiben all diese Punkte aber ein und dasselbe: Die Tatsache, dass wahre Liebe Loslassen bedeutet. Wie du dieses Prinzip des Loslassens verinnerlichen und dadurch wahre Liebe erfahren kannst, erfährst du in meinem Buch: Der Weg des Wassers: Warum dir alles zufließt, wenn du endlich loslässt

 

P.S.: Jetzt weißt du, was ich unter wahrer Liebe verstehe. Ich habe schon oft gehört, dass das etwas radikal ist und viele das nicht so sehen. Deshalb interessiert mich brennend was du davon hältst? Was verstehst du unter Liebe? Ich bin unheimlich gespannt auf deine Antwort in den Kommentaren!

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Über Norman Brenner
Nachdem ich zwei Studiengänge als Jahrgangsbester und trotz Stipendium abgebrochen habe, habe ich erkannt, worauf es wirklich im Leben ankommt. Seither helfe ich auch anderen Menschen, ein Leben zu führen, das Sinn macht und sich gut anfühlt. Mehr.
  • Katja sagt:

    Hallo Normen,
    Ich bekomme schon seit ner Weile Deine Emails… und lese sie gerne um immer wieder an das eine oder andere erinnert zu werden, das man gerne mal vergisst!

    Ich finde Deinen Artikel hier sehr gut, radikal, aber gut. Und dennoch fehlt mir hier der Punkt, wie Liebe gelebt wird. Wir sind alle bestrebt in einer Beziehung zu leben, der Eine mehr der Andere weniger.
    Nun, ich bin seit 4 Wochen in einer Beziehung und habe jetzt die Chance, das was ich in den letzten Monaten erfahren habe in die Tat umzusetzen.
    Bedingungslos, loslassen, ohne Erwartungen, usw…
    Soweit alles gut, es ist einfacher,befreiender und dennoch… man möchte mit dem Partner dem man seine Liebe schenken will auch zusammen sein, möchte ihm Nahe sein, die Beziehung Leben, im Aussen… doch darüber wird nichts geschrieben… und dies umzusetzen finde ich schwierig. Man möchte Zukunftspläne machen, doch wenn die Liebe endlich ist, wo ich Dir Recht gebe, wird es schwierig, wenn man sich finanziell und auch örtlich vielleicht verbindet, sich verstrickt.
    Wir Beide kommen sehr gut alleine zurecht und hatten das nicht geplant, es ist einfach passiert und jetzt haben sich 2 Dauersingle zusammen getan, wir sind Beide sehr bewusste Menschen und Wissen unserem Rucksack der Vergangenheit, und arbeiten daran, aber wie lebt man die Liebe im Aussen, mit dem was Liebe ist?

    Liebe Grüße Katja

    • Hey Katja,

      danke für deinen wertvollen Kommentar und dein positives Feedback =)

      Es stimmt leider. Der Artikel ist eher theoretischer Natur. Das liegt daran, dass ich immer versuche, möglichst allgemeingültig zu schreiben, so dass es jeder auf seinen individuellen Fall übertragen kann.

      Deine Frage lässt mich unweigerlich an den letzten Artikel denken, den ich geschrieben habe:

      https://www.vernuenftig-leben.de/ziele-erreichen/

      Es geht zwar wieder ganz allgemein um Ziele, aber genau um dieses praktische Umsetzen des Loslassens im Leben. Übertragen auf deine / eure Situation bedeutet das, dass man natürlich ein gemeinsames Leben bzw. eine gemeinsame Zukunft anstreben kann (Stichwort Orientierungen). Aber man sollte sich eben nicht zu sehr darauf versteifen und davon abhängig machen (wenn du den Beitrag liest, ergibt das wahrscheinlich mehr Sinn).

      Natürlich kann man unter dem Gesichtspunkt gemeinsam Pläne schmieden und sich örtlich und auch finanziell verbinden. Wichtig finde ich nur, dass jeder für sich noch seine „Basis“ behält. Das heißt, das jeder auch für sich alleine noch leben und lieben kann. Das kann bedeuten, dass man sich bei der gemeinsamen Planung nicht total selbst aufgibt, zum Beispiel indem der andere Wegziehen will und man ihm zuliebe einfach alles aufgibt. Es kann bedeuten, dass man sich einfach nur gedanklich immer wieder bewusst macht, dass man jederzeit auch wieder ausziehen und sich eine eigene Wohnung nehmen kann. Oder es kann bedeuten, dass man auch tatsächlich praktische Maßnahmen ergreift, um jedem eine gewisse Eigenständigkeit zu erhalten, zum Beispiel dass man seine Konten nicht einfach zusammenlegt, sondern dass jeder seines behält und man z.B. ein drittes Extrakonto anlegt, über das man gemeinsam verfügt.

      Wie gesagt, das alles ist sehr individuell und deshalb versuche ich auch die Beiträge eher allgemein zu formulieren, denn was für dein einen ein goldrichtiger Ratschlag sein kann, kann für einen anderen sehr fehl am Platze wirken.

      Deshalb ist das Wichtigste Kommunikation: Ihr müsst für euch herausfinden und festlegen, wie ihr euch jeweils eure eigene Basis erhalten könnt und was das für euch bedeutet und euch auf dieser Basis gegenseitig Leibe schenken könnt =)

      Ich hoffe, das ganze war jetzt nicht wieder zu vage und beantwortet deine Frage?

      Liebe Grüße und auch dir noch ein schönes Rest-Wochenende!

      Norman

      • Katja sagt:

        Da muss ich Dir natürlich Recht geben, es ist sehr individuell, und Du kannst nicht auf alle Eventualitäten eingehen, gut!!
        ABER, wenn man immer im Hinterkopf hat, was wäre wenn, und sich immer auf dem Sprung befindet, es könnte ja sein, wobei ich mit Dir da einer Meinung bin, es könnte ja auch, immer ein Hintertürchen auf hält um „nen Abgang“ zu machen…
        Verstehst Du worauf ich hinaus will?

        Liebe Grüße von der „Ganz oder gar nicht“ Katja ?

      • Hey Katja,

        schön, dass du nochmal schreibst und danke für die Erläuterung =)

        Ja, ich verstehe jetzt, was du meinst. Das ist aber leider genau das typische Ego-Verhalten, von dem ich oben rede ^^

        Das Ego will einfach diese Unsicherheit nicht haben. Es will Sicherheit und Treue und am besten für immer und ewig. Aber die gibt es nicht. Es ist immer nur eine Illusion, weil sich auf beiden Seiten der Beziehung jeden Tag etwas ändern kann. Die Realität ist eben so: Jeder kann jederzeit einfach „einen Abgang“ machen. Das Leben ist nicht ganz oder gar nicht ;-)

        Aber ok. Du meinst ja hauptsächlich, wie man mit dem Bewusstsein darüber umgehen sollte:

        Das hat meiner Meinung nach nichts mit „auf dem Sprung“ sein zu tun. Hast du den Beitrag über Ziele und Orientierungen gelesen? Da wird das ganz schön deutlich. Der Wanderer mit den Orientierungen ist ja auch nicht dauernd auf dem Sprung oder hetzt. Im Gegenteil, er kann den Weg erst richtig genießen, eben weil er sich nicht so einen engen Rahmen steckt.

        Und übertragen auf eine Beziehung heißt das eben, dass man sich sehr wohl am Zusammensein und auch der gemeinsamen Zukunftsplanung orientieren kann, aber dieses eben nicht als feste Größen und Erwartungen in Stein meißelt. Für sich selbst natürlich. Das heißt nicht, dass man mit dem Partner immer in der Weise kommunizieren sollte „Wir planen das jetzt mal so und so, aber du weißt ja, es gibt keine Garantie..“. Klar, das ist wahrscheinlich nicht sehr zuträglich für die Beziehung.

        Es geht immer darum, wie man für sich selbst damit umgeht.

        Hat das deine Frage beantwortet? Ansonsten frag gerne nochmal nach =)

        LG Norman

  • Christine sagt:

    Lieber Norman,

    Das Thema hat mir sehr gut gefallen. Hat mich zum Nachdenken gebracht…
    Man kann darüber wohl endlos diskutieren.Gebe dir aber in vielem recht.
    Lieben tue ich, auch wenn der andere mich nicht liebt. Aber wenn 2 Menschen sich lieben,dann werden sie sich auch gegenseitig gut tun,die Nähe geniessen und füreinander da sein. Also ist eine Beziehung schon eine Art Tauschgeschäft.
    Nur die Liebe an sich nicht.Wenn einer den anderen nicht mehr liebt, muss man ihn gehen lassen.Loslassen .
    Könnte Romane darüber schreiben…Wünsche einen schönen Sonntag.
    LG Christine

    • Hey Christine,

      danke für deine bereichernden Gedanken zum Thema =)

      Ja, das Thema ist sehr ergiebig und mir geht es ähnlich, wie man sieht ^^

      Genau das habe ich oben mit dem Bonus gemeint. Es heißt ja nicht, dass man sich nicht gegenseitig guttun soll und es nicht genießen darf. Es heißt halt nur, dass es ein On-Top-Bonus ist und nicht der Kern der ganzen Beziehung. Dann wird es wie gesagt wieder abhängig und wacklig.

      Wünsche dir auch einen schönen Sonntag und einen guten Start in die Woche!

      LG Norman

      • Ramona Hirschfeld sagt:

        Hey Norman,

        schöner Artikel. Einen Einwand: die Liebe ist nicht endlich. In der Essenz sind wir reine Liebe. Und diese gilt es unter den ganzen Blockaden und Mustern frei zulegen und zu leben.
        Ich fühle,dass das die wahre Aufgabe des Menschen ist.
        Alles Liebe
        Ramona

      • Hey Ramona,

        danke für deinen bereichernden Beitrag =)

        Ich denke, das ist wie so vieles Ansichtssache. Ich persönlich finde es gefährlich, grundlegend davon auszugehen, dass in der Essenz immer alles gut und liebevoll ist. Ich glaube das ist nicht die Funktionsweise des Lebens und des Universums. Es existiert alles durch den Wechsel. Werden und Vergehen. Tag und Nacht. Heiß und Kalt … So denke ich, dass auch in der Essenz alles dual ist. oder es eine Singularität gibt, die beide Seiten vereint. Denn wenn alles nur positiv wäre, gäbe es keinen Kontrast mehr und nichts könnte existieren. Deshalb finde ich persönlich auch die Vorstellung eines biblischen Himmels, in dem alles und für alle Zeit nur Liebe und Friede-Freude-Eierkuchen herrscht, ziemlich ernüchternd. Ich glaube, das wäre den meisten schnell langweilig.

        Aber das ist wie gesagt nur meiner persönliche Meinung dazu und ganz im Sinne der Dualität halte ich nicht daran fest, dass nur diese von Bedeutung ist ;-)

        Danke, dass du deine Sicht der Dinge mit uns geteilt hast!

        LG Norman

  • Luka Antonia sagt:

    Sehr weise und inspirierende Worte!

    Als radikal empfindet es der Ego, da es als nicht „sicher“ empfunden wird und er davon ausgeht, dass seine Bedürfnisse „nach Liebe von außen“ berechtigt sind.
    Aber wenn man lernt, darüber hinaus zu schauen, erkennt man, dass die Liebe, wie du sie beschrieben hast, die einzig wahre Liebe ist. Und sie bei der bedingungslosen Liebe für uns selbst anfängt.
    Denn nur dann sind wir in der Lage, alle anderen auch bedingungslos zu lieben.

    Herzlichen Dank für das Teilen deines Wissens und die bereichernden Beiträge Norman!

    • Hey Antonia,

      danke für deine Gedanken zum Beitrag =)

      Ja, das hast du recht. Das Ego ist es wohl, dass sich vehement gegen diese Auffassung von Liebe währt, weil es sich dadurch natürlich bedroht sieht.

      Leider kann man das Menschen, bei denen das Ego sehr dominant ist, nicht so einfach erklären, denn sie nehmen ja fast alles durch das Ego wahr.

      Aber wie du sagst: es beginnt immer bei einem selbst. Und in diesem Sinne, müssen dann auch solche Menschen wahrscheinlich einfach selbst drauf kommen.

      Liebe Grüße und hab noch einen schönen Rest-Sonntag!

      Norman

  • mona sagt:

    Ach Norman, im Grunde weiß ich das du Recht hast. Aber aber schreit das Ego. Und es schreit und schreit… ICH ICH ICH
    UNd doch weiß ich: Wenn ich mich nicht selber liebe, warum soll es dann ein anderer für mich tun? Wenn ich Liebe über Druck oder Zwang erreichen will, kann das wohl keine Liebe sein. Wenn ich glaube besser zu wissen was für den anderen gut ist, wo soll diese Art der Bevormundung enden? All das weiß ich inzwischen und freu mich auf den Moment, wenn ich ich bereit bin das mit offenem Herzen und Freude zu leben.Bis dahin ist es noch ein Stück Weg, bei dem mich The work of Byron Katie begleitet.danke dir für den Newsletter und dien klaren Worte!

    • Hey Mona,

      danke für deinen ehrlichen Beitrag =)

      Es scheint einfach grundsätzlich eine Herz gegen Kopf Geschichte zu sein und die Frage ist einfach, welcher Seite wir mehr Gewicht geben. Wie in der Geschichte mit dem schwarzen und dem weißen Wolf =)

      Ich denke aber, je mehr man sich bewusst damit auseinandersetzt, desto unausweichlicher wird es, dass das Ego immer weiter abbaut, weil paradoxerweise die Logik hinter dieser Herzenssache so bestechend ist und der rationale Verstand sich in dieser Angelegenheit zwangsläufig selbst wegrationalisiert ^^

      Ohje, dass muss ich selbst erst einmal kurz sacken lassen ^^

      Liebe Grüße und hab ne tolle Restwoche!

      Norman

  • Anna sagt:

    Lieber Norman!
    Ich habe jetzt Monatelang deine Beiträge verfolgt und …
    du schreibst so tief, so treffend, so fein und sehr verständlich.
    Du hast eine interessante Lebenseinstellung und inspirierst damit vermutlich sehr viele Menschen…
    Gratuliere!!!

    • Hey Anna,

      schön von dir zu lesen und danke für deine motivierenden Zeilen =)

      Mir geht wirklich das Herz auf, wenn ich höre, dass meine Texte ankommen und helfen, denn genau dafür mache ich das hier =)

      Liebe Grüße

      Norman

  • Bine sagt:

    Danke Dir Norman, wiedereinmal klar und direkt auf den Punkt gebracht. ?
    Aber vorallem so wahr…

    • Hey Bine,

      danke für dein Feedback =)

      Freut mich, dass der Beitrag verständlich geworden ist, denn das Thema hat es echt in sich und ich hab mich bei der Auseinandersetzung damit oft selbst gefragt, ob das am Ende alles Sinn ergibt ^^

      Liebe Grüße

      Norman

  • Jan sagt:

    Hallo Norman, hab dir gerade eine Email bzgl. Blogroll geschrieben. Da du nicht alle emails liest auf diesem Weg also der Hinweis…. Lieben Gruss vom Jan (Lebenvertiefen)

    • Hey Jan,

      danke für deine Mail und den Kommentar =)

      Doch, ich lese zu 100% alle Mails, ich kann nur leider nicht mehr auf alle antworten. Habe dir aber inzwischen auch schon zurückgeschrieben =)

      Liebe Grüße

      Norman

  • Cordula sagt:

    Hallo Norman,
    hier ein paar Gedanken zu Deinem Artikel.
    Ich finde ihn in Teilen gut. Gut, weil er mir Gelegenheit gegeben hat, meine eigene Liebe zu überprüfen. Eine Liebe, die ich als wahre Liebe bezeichne, obwohl sie Deine Kriterien nicht durchgängig erfüllt.
    Aber Du beschreibst nicht wahre Liebe, Du beschreibst eine vollkommene, übermenschliche Liebe. Ein unerreichbares Ideal.

    Bedingungslos:
    Stimmt.
    Wenn es gelingt, dass sie bedingungslos ist, dann ist das wahre Liebe. Das kann man aber nicht herstellen, einen Schalter umlegen oder sich vornehmen „Ab morgen stelle ich keine Bedingungen.“ Bedingungen sind Strategien, die möglicherweise aufgrund von früheren Erfahrungen Schutz bieten. Schutz davor, dass einem eine schlimme Erfahrung noch einmal widerfährt. Sie dürfen damit sein, sie hatten oder haben einen Sinn.
    Wichtig finde ich dabei eher, sich damit auseinanderzusetzen und zu erkennen, warum sie da sind und warum sie einst entstanden sind.
    Und für mich kann „wahre Liebe“ dann trotzdem sein.

    Freilassen:
    Was Du liebst, lass frei. Kehrt es zu Dir zurück, bleibt es für immer. So oder ähnlich hat das schon Konfuzius formuliert.
    Ha. Ha. Ha.
    Auch hier gilt für mich: schön, wenn es klappt. Meistens gelingt das nicht.
    Ja, alles ist vergänglich und auch die Liebe nur geliehen, wie alles auf Erden.
    Nun ist meine Liebe gegangen. Ein Engel zurückgekehrt. Der Krebs hat gewonnen. Wie auch immer man es sehen mag. Auf jeden Fall viel zu früh.
    Wie soll das gehen, loslassen?
    Ich bin im Reinen mit mir, meine Selbstliebe mit den Jahren gewachsen und ein starkes Fundament meiner Selbst. Ich bin unabhängig, in meinem Traumberuf, bilde mich weiter, habe Freunde, wunderbare erwachsene Kinder, genieße das Leben.
    Wie kommst Du zu der Erkenntnis Trauer sei keine Liebe?
    Meine Liebe hat mit dem Tag seine Todes nicht geendet. Ich fühle sie deutlich. Unabhängig von meinem Ego, dass dem Verlassensein entgegen schreit „mich hat keiner gefragt!“.
    Verdammt. Er fehlt mir.
    Wir hatten schlimme Zeiten ohne Liebe nach dem Verliebtsein. Und dann – nach zwanzig Jahren, nach Trennung und neuem Anfang – kam wahre Liebe.
    Sie bestand ebenso aus dem Vergangenen mit all seinen Verletzungen, Ängsten, Selbstsüchten wie aus der Gegenwart ohne Erwartungen, mit Freiheit und tiefem Vertrauen und Wissen um den anderen. Aber sehr wohl auch mit kleinen Ängsten.
    Die Liebe, die Du beschreibst, ist allenfalls Gott möglich, so es ihn oder sie denn gibt.
    Die Liebe, die Du beschreibst ist ein Ideal, das Menschen nicht erreichen können. Es ist unmöglich, alle Kriterien, die Du beschreibst, einzuhalten. Sie ist damit für mich genauso unerreichbar wie Twighlight oder sonstige Lieben.
    Menschen sind nicht perfekt. Trotzdem können sie wahre Liebe geben. Ich kann bedingungslos lieben und mich trotzdem sorgen, nicht wiedergeliebt zu werden. Ich kann aber nicht verlangen, wiedergeliebt zu werden. Das ist ein Unterschied.

    Deine Kriterien sind zweifellos wichtig für eine gute Partnerschaft. Absolut wichtig!
    Aber sie sind in der Form, in der Du sie beschreibst nicht erreichbar. Wir dürfen uns bemühen sie zu erreichen, der Weg dorthin ist für mich schon Liebe, wahre Liebe.
    Aber sei bitte ehrlich und sage auch, dass das Ideal mit dazugehörigen 11 Kriterien zu erreichen schon ein Wunder oder zumindest die Ausnahme wäre.

    Mich vollkommen zu akzeptieren, heißt auch mich mit Ängsten oder Bedürfnissen zu akzeptieren.

    Schließlich sind wir bei aller Liebe oder Nichtliebe soziale Wesen. Wir brauchen andere, wir brauchen Austausch, die Sippe, Freunde, soziale Rückkopplung, Bestätigung, Ablehnung, Erfahrungen auf jede Art, um zu existieren. Und wir brauchen auch eher eine unvollkommene Liebe als gar keine. Für mich kann also eine unvollkommene Liebe sehr wohl auch eine wahre Liebe sein. Über den Tod hinaus.
    Wie lange? Das weiß ich nicht. Er ist erst seit vier Monaten fort.

    Cordula

    • Hey Cordula,

      danke für deine bereichernden Gedanken zum Artikel =)

      Meiner Meinung nach beruhen ja auch solche Strategien auf Grund früherer Erfahrungen letzten Endes auf einem Selbst-Mangel. Klar gibt es keinen Schalter, den man umlegen kann, um plötzlich bedingungslos zu sein. Das passiert aber immer mehr, je mehr man sich selbst gibt, was man braucht und lernt, seine Mängel selbst zu befriedigen. Auf einem stabilen Fundament kann man ein stabiles Haus bauen =)Sich einfach darauf „auszuruhen“ und zu sagen, ich habe das und das erlebt und deshalb bin ich jetzt so und so, finde ich etwas zu einfach. Jeder kann und sollte Selbstfürsorge betreiben und damit auch ein bedingungsloseres Umfeld für die Liebe schaffen.

      Tut mir leid zu hören, dass dein Mann gestorben ist. Natürlich gibt es in einer solchen Situation wenig bis nichts, was wirklich hilft oder es für den betroffenen verständlich macht. Und aus der Perspektive des Unbeteiligten hat man immer gut reden, dessen bin ich mir bewusst. Du schreibst: „mich hat keiner gefragt!“ Hat dich jemand gefragt, als er geboren wurde? Ich finde, wir nehmen das Leben und die menschen immer so selbstverständlich und sind dann wütend und enttäuscht und haben das Gefühl, dass uns etwas genommen wird. Das ist vermessen. Wir haben keinen Anspruch auf nichts in dieser Welt. Wenn man das versteht, kann man die Perspektive plötzlich ändern und anstatt Wut und Trauer auch Dankbarkeit empfinden. Dankbarkeit, dass man überhaupt die Gelegenheit hatte, mit so einem wunderbaren Menschen eine gewisse Zeit verbringen zu dürfen.

      Du sagst „Ich kann bedingungslos lieben und mich trotzdem sorgen, nicht wiedergeliebt zu werden.“ Ich finde, das schließt sich gegenseitig aus, aber das habe ich ja oben schon erläutert. Grundsätzlich ist das Thema halt sehr kontrovers, was aber auch gut ist, denn dadurch kann jeder für sich seine eigene Definition von wahrer Liebe finden und vor allem leben. Meine entspricht halt mehr der oben geschilderten, aber ich respektiere auch jede andere und würde meine Ansichten generell sowieso niemandem aufzwingen wollen. und schon gar nicht, wenn seine für ihn doch super funktionieren =)

      Liebe Grüße

      Norman

  • Stefan sagt:

    Der Podcast hat mir sehr gefallen. Nur das wort mot dem ich persönlich die Liebe in einem Wort erklären würde hat mir gefehlt:
    Liebe ist … Verbundenheit

    • Hey Stefan,

      danke für deine Gedanken zum Beitrag =)

      Und danke für die wichtige Ergänzung! Ja, Verbundenheit ist auch ein wichtiger Aspekt. Vor allem, weil es hier zu differenzieren gilt zwischen Ver-bunden und Ge-bunden und wahrscheinlich auch dieses oft für Verwechslung und Verwirrung sorgt… hmm, ich notier mir das mal, vielleicht gibts irgendwann ne Fortsetzung =)

      Liebe Grüße

      Norman

  • Ute sagt:

    Cool. Hart formuliert, aber das ist es. Anders geht Liebe gar nicht.
    Wir sind im „Traumhochzeit-Modus“

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